Buch

Mutternichts -

Mutternichts

von Christine Vescoli

Das Nichts war zeitlebens im Rücken der Mutter, war allumfassend und doch nie greifbar. Nach dem Tod der Mutter fragt die Tochter sich, ob sie nun endlich sehen kann, was die Mutter hinter sich verborgen und worüber sie geschwiegen hat. Ihr bleiben nur wenige Erzählungen, geflüsterte Erinnerungen, ein paar Fotos und Zeitungsausschnitte. Die Mutter hat eine Kindheit voller Härte und Kälte auf einem fremden Hof in einem Südtiroler Seitental verbracht. Sie habe Gedichte in den Schnee geschrien und gegen den Frost angesungen – das hat die Mutter immer erzählt. Dass sie es gut hatte unter den fremden Menschen, ließ sie die Tochter glauben. Doch die glaubt es nicht mehr. Wie kann sie die Geschichte der Mutter erzählen, wo beginnen, was darf sie verknüpfen? Denn erzählen muss sie endlich, bevor diese Tür sich für immer schließt. „Ich stemme einen Fuß dazwischen, klemme ihn zwischen Mutters sich auflösende Geschichte und mich.“ Wer also war sie? Die Erzählerin nähert sich Schritt für Schritt dem Leben der Mutter an, stets hinterfragend, ob es so gewesen sein könnte oder ob sie mittels ihrer Sprache eine bereits vorgeformte Wirklichkeit schafft, die sich mit der Wahrheit der Mutter nicht deckt. „Mutternichts“ ist ein kraftvoll-poetisches Debüt. Christine Vescoli nimmt darin etwas so Altmodisches wie Gegenwärtiges neu in den Blick: die Liebesbeziehung zwischen Mutter und Tochter.

Rezensionen zu diesem Buch

Verwirrend und schwer

Hier wird auf ca 170 Seiten eine Verbindung zwischen Mutter und Tochter beschrieben, die nicht wirklich eine ist. Es ist sind lose Beschreibungen von Erlebnissen mit ihrer Mutter oder auch poetische, ich habe mich nicht so richtig berührt hat. Es war mir oft auch ein bisschen zu wirr und ohne wirklichen roten Faden, was ja vielleicht so gewollte ist weil wir nicht immer einen roten Faden haben. Aber ich habe keine Beziehung aufbauen können und mich hat der Schreibstil oft etwas ratlos zurück...

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Annäherung an die Leerstelle Mutter

Die Mutter der Erzählerin ist tot und die Tochter versucht der Wahrheit wer ihre Mutter war näher zu kommen.

Aus Erinnerungen und Bildern entsteht ein intimes Porträt der Mutter als Kind und ihr Leben auf einem Hof in Südtirol.
Das Gefühl ein "Nichts" zu sein und der Glaube an Gott bzw. Jesus prägen die Mutter.

Auf den knapp 170 Seiten taucht man zunächst in die Mutter-Tochter-Beziehung ein um dann später sich auf das Aufwachsen der Mutter unter harten Bedingungen zu...

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Interessant

          Das Cover hat mich zu Beginn sehr verzaubert. Schlicht und trotzdem fesseln durch die kleinen goldenen Gestaltungen - gefällt mir echt gut. Auch der Titel klingt irgendwie spannend, ungewöhnlich und macht neugierig. 
Nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich die Tochter, was sie denn eigentlich über sie wusste und weiß. Welche Geheimnisse hatte die Mutter, was bleibt nun vielleicht auf immer verborgen? Die Tochter macht sich auf die Suche, gräbt in der Vergangenheit und versucht,...

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Leise, poetische Suche nach der Mutter im Nichts

Es ist ein Schweigen, in das sich die Mutter immer wieder hüllt. Ein Schweigen, in dem sie versinkt und erst nach einigen Stunden wieder auftaucht. Eine zweite Realität, in der für die Tochter kein Raum ist. Dann stirbt die Mutter und lässt die Tochter zurück - mit einem Nichts. Was weiß sie wirklich über ihre Mutter und was wird nun auf ewig in Vergessenheit geraten?

Mühsam reist die Tochter zurück in die Vergangenheit, verhakt sich in den wenigen Details, die sie aus der Kindheit...

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Aus Nichts wird Vergangenheit

Der Roman Mutternichts von Christine Vescoli handelt von einer Protagonistin, deren Mutter verstorben ist. Sie versucht nun herauszufinden, wer ihre Mutter war, was ihre Geschichte war, wo ihre Mutter herkommt. Wir erfahren die Geschichte der Mutter, der Ahnen, weit zurück ins 19. Jahrhundert. Wir erfahren alles, bevor alles nach dem Tode zu einem Nichts verblasst.

Die Geschichte kommt mit insgesamt 168 Seiten daher. Wer denkt, das schaffe ich mal eben so, ist hier fehl am Platze. Der...

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Nirgends ganz zugehörig

Mutterbücher gibt es viele. Das wundert nicht, ist das doch ein Thema, das viele bewegt.
Das besondere an Mutternichts ist die Sprache, die zwar einfach gehalten ist, aber doch sehr präzise.
Die Erzählerin denkt die ganze Zeit an ihre verstorbene Mutter. Sie beschäftigt sich mit den Leerstellen im Leben der Mutter, die schon als 8jähriges Kind bei Bauern hart arbeiten musste, da es in der Familid wenig zu Essen gab.
Die Mutter ist 1940 geboren, hat karge Zeiten erlebt....

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Wundervolle Erzählung

Mutter war acht Jahre, als sie eine Dirn wurde. Ihre Eltern schickten sie zu fremden Bauern, auf einen großen Hof einige Kilometer entfernt. Das war nichts Ungewöhnliches. Familien, die nicht alle ihrer Kinder ernähren konnten brachten die Überzahl woanders unter. Befremdlich war, dass die Eltern nach Mutters Weggabe weitere Kinder bekamen. Und warum traf es ausgerechnet Mutter? Die Protagonistin fährt in das Tal, zu dem Hof, der Mutter verschluckte, sucht nach den Spuren, die Mutter in...

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Sehr gehaltvoll

„Sie hat mir ihr Nichts hinterlassen.“
Ein sehr ausdrucksstarker Satz der erzählenden Tochter, mit dem sie Fragen aufwirft.
Die Mutter ist tot und hat durch ihr Schweigen ihrer Tochter nichts aus ihrem Leben hinterlassen. Sie hat geschwiegen, ihre Kindheit für sich behalten. Nun möchte die Tochter mehr wissen und sucht Antworten auf ihre Fragen.

Ich wusste nicht, was mich bei diesem Buch erwartet, aber da Mutter-Tochter-Beziehungen immer sehr individuell sind, war ich...

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Lücke oder Nichts

„Mutternichts“ heißt dieser Roman, der das Bemühen eigener Tochter thematisiert, hinter das Unausgesprochene in der Vergangenheit der Mutter zu kommen. Warum schweigt die Mutter und lässt die Tochter nur im Vagen über ihre Kindheit und ihr Leben damals? Die Tochter respektiert das unausgesprochene Verbot, über die Vergangenheit ihrer Mutter Fragen zu stellen. Erst nach deren Tod beginnt sie mit einer intensiven Recherche. Zum Teil denkt sie sich mögliche Zusammenhänge und kommt schließlich...

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Weitere Infos

Art:
Buch
Sprache:
deutsch
Umfang:
168 Seiten
ISBN:
9783701313143
Erschienen:
2024
Verlag:
Otto Müller Verlag GmbH
8.25
Eigene Bewertung: Keine
Durchschnitt: 4.2 (8 Bewertungen)

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