Rezension

Der perfekte Schwiegersohn

The Catch – Sie sagt, er sei perfekt. Doch ich weiß, dass er lügt ...
von T.M. Logan

Bewertet mit 4 Sternen

Abbie ist verliebt und als sie ihren Zukünftigen der Familie vorstellt sind alle begeistert. Alle bis auf Abbies Vater Ed, schnell steht für ihn fest, irgendetwasstimmt mit dem Schwiegersohn in spe nicht. Während sein Umfeld Ed's Vorbehalte mit der Tatsache begründet, dass er sehr an seiner Tochter hängt und ihm kein Mann gut genug für sein Mädchen ist, wird Ed immer misstrauischer. 

Jeder Leser der Kinder hat kann sich gut in die Situation hineindenken, wenn da plötzlich ein Partner an der Seite des Sohnes, oder der Tochter ist. Natürlich möchte man immer das Beste für sein Kind, andererseits will man ihnen keine Vorschriften machen, oder ihnen gar den Partner schlecht reden. Der Autor fängt hier gut die Atmosphäre ein, auch wenn die Figur von Vater Ed vielleicht etwas sehr plakativ dargestellt wird wie er so an seiner Tochter klammert und Verlustängste entwickelt. Allerdings wird dem Leser auch nachvollziebar erklärt, wo dieses Verhalten seinen Ursprung hat. 

Die Geschichte ist relativ klassisch aufgebaut. Der Leser lernt alle beteiligten Figuren kennen und erlebt dann die Geschehnisse hauptsächlich aus der Sicht von Vater Ed, erst später im Buch wird auch aus der Sicht der anderen Figuren erzählt. Man kann Ed's Gedankengängen sehr gut folgen, verstehn wie er zu seinen Annahmen kommt, erlebt aber auch das Unverständnis das ihm entgegenschlägt. Die Geschichte nimmt, je näher das Datum der Hochzeit rückt, an Spannung zu, ebenso steigert sich in gleichem Maße Ed's Obsession. 

Von der ersten Begegnung der Hauptfiguren an ist das Buch eigentlich total vorhersehbar, man weiß, oder denkt man wüsste, in welche Richtung sich die Story entwickelt. Der Autor erzählt seine Geschichte ganz bewusst auf diese Weise. Leider kommt es dadurch im Mittelteil zu ein paar Längen, Ed tritt hier auf der Stelle, man spürt die allgemeine Frustration und ist manchmal geneigt Ed und mit ihm auch die Geschichte ein bisschen anzustupsen. Wenn man hier am Ball bleibt erlebt man dann ein Finale, dass mich letztlich doch noch überraschen konnte, weil ich es mir eben so, im Detail, nicht ausgemalt hatte. 

Normalerweise sage ich in meinen Rezis eher nichts zur Covergestaltung, hier muss ich allerdings kurz darauf eingehen. Ich finde das Cover sehr unpassend. Anfangs bin ich mehrmals an dem Buch vorbeigegangen, in der Buchhandlung hätte ich es wahrscheinlich gar nicht erst zur Hand genommen, erst als ich durch Zufall den Klappentext gelesen hatte bin ich neugierig geworden. Das Cover wirkt für mich eher wie zu einer dieser Lovestorys, in der sich die schüchterne Praktikantin in den Ceo der Firma verliebt. Fast etwas nichtssagend und austauschbar und das ist schade, weil es dadurch vielleicht bei dem ein, oder anderen Leser durchs Raster fällt.

Davon abgesehen aber eine klare Leseempfehlung für Alle, bei denen es auch mal mit etwas weniger Action zur Sache gehen kann und die die Spannung auf psychologischer Ebene in einem Thriller zu schätzen wissen. Ich konnte das Buch, einmal gestartet, nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.