Rezension

Wenig Suspense-Anteil

Vor uns das Rauschen des Meeres -

Vor uns das Rauschen des Meeres
von Janine Ukena

Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Erster Satz: Die Nacht begann mit Küssen unter endlosen Sternen und endete mit einem Schuss, der die Zeit in ein Vorher und Nachher zerriss.

Das Cover ist so wunderschön! Ich könnte es mir die ganze Zeit ansehen, weil ich es wirklich gelungen finde. Ich bin ein richtiger Fan davon.

Der Schreibstil der Autorin war gut zu lesen, es gibt Kapitel aus Sicht von Sophie und auch von Max, wodurch man beide besser kennen lernt. Ich mochte besonders die Beschreibungen vom Strand und allem drum herum, das war wirklich zum Wegträumen.

Zu Beginn lernt man Sophie kennen, die nach Sylt kommt um die Wahrheit über die Verhaftung von ihrem Vater herauszufinden, denn sie glaubt fest an seine Unschuld. Um an seinen Geschäftspartner heranzukommen, freundet sie sich mit Max, dem Sohn von ihm an, doch sie hat nicht mit den aufkommenden Gefühlen für ihn gerechnet.

Der Einstieg in das Buch hat mir ganz gut gefallen, obwohl ich kein großer Fan davon bin, wenn man Dinge, die erst ganz spät passieren, bereits im Prolog anspricht. So wird im Prolog von einem Schuss, Blut und einem bestimmten Abend gesprochen und sobald man im Buch an der Stelle ist, weiß man schon, was ungefähr passieren wird. Das hat ein bisschen Spannung rausgenommen.

Sophie fand ich super. Zuerst ist sie von ihrem Plan überzeugt und will nichts anderes erreichen, als die Wahrheit zu finden. Aber die Zweifel plagen sie und ihr moralisches Dilemma fand ich sehr gelungen. Das hat sie für mich menschlich gemacht, weder zu hart noch zu weich und sie hat ein Gewissen, was man bei vielen anderen nicht behaupten kann.

Max hat Besseres verdient. Also in seinem Leben. Er ist ein so toller Kerl, der immer für andere da ist und obwohl er selber Probleme hat will er helfen wo es nur geht. Und wie er mit Sophie umgeht war einfach nur zum schmelzen schön, er war definitiv mein liebster Charakter in dem Buch.

Das Buch wurde als Romantic-Suspense beworben, für mich hat das aber irgendwie nicht gepasst, weil es nicht viel Suspense-Anteil gab. Klar, Sophie sucht nach Beweisen für die Unschuld von ihrem Vater, aber da wurde es nie super spannend und brenzlig für sie. Das kam erst am Ende und auch gab es nur ein Kapitel, welches wirklich spannend war. Daher finde ich die Einteilung des Genres etwas irreführend.

Die Liebesgeschichte hingegen hat mir gut gefallen. Es ging nur langsam zwischen den beiden voran und besonders von Max‘ Seite aus merkte man schnell, dass er was für Sophie empfindet. Dass sie ihn zuerst nur benutzen wollte hat er nicht mitbekommen und sie hat auch nicht damit gerechnet, dass sie Max wirklich mag. Aber es war schön zu lesen, wie sie beide starke Gefühle entwickeln und sich langsam kennen lernen.

Abgesehen von der Liebesgeschichte konnte mich das Buch leider nicht so sehr packen. Die Ermittlungen waren zwar gut gemacht, aber erst am Ende kommen viele Dinge ans Licht, die den Rest davor fast unnötig gemacht haben. Zwischendurch hat mich das Buch auch ein bisschen verloren, da es immer das gleiche Schema war. Max und Sophie, Ermittlungen, Sophie lügt, und dann von vorne. Mir hat hier einfach was gefehlt vom Feeling her, etwas mehr Spannung vielleicht, denn so waren es meist reiche Schnösel die irgendwas dahergeredet haben, weil sie denken sie haben Macht und können die kleinen Leute einschüchtern. Das hatte es bisschen was von Gossip Girl.

Das Ende war dann spannend, weil man nicht genau wusste, was jetzt passiert. Dieses eine Kapitel, welches ich schon vorher erwähnt habe, hat mich sehr gefesselt und war super gut geschrieben. Danach wurde es wieder ruhiger, aber es waren noch Fragen offen, daher hatte man das Bedürfnis weiterzulesen. Alle offenen Fragen wurden auch gut beantwortet und das Buch hat einen gelungenen Abschluss gefunden.

Fazit:

Ich fand das Buch gut, aber umgehauen hat es mich jetzt nicht. Die Charaktere waren liebevoll ausgearbeitet und haben gemeinsam gut funktioniert, aber das hat für mich dieses Mal nicht gereicht. Man bekommt aber Urlausbfeeling, wenn man das Buch liest, das muss man sagen. Von mir gibt es drei Sterne.