Rezension

Bwegende Geschichte

Die verheimlichte Tochter -

Die verheimlichte Tochter
von Soraya Lane

Bewertet mit 4 Sternen

„...Willst du mir ernsthaft sagen, dass deine Großmutter, meine Mutter, in diesem Heim geboren und adoptiert wurde? Dass ich nicht biologisch mit meinen Großeltern verwandt bin?...“

 

Diese Frage stellt Kate ihrer Nichte Ella, als sie ihr von der kleinen Schachtel mit dem Namen der Großmutter berichtet, die ihr ein Anwalt überreicht hat.

Die Autorin hat erneut eine spannende Geschichte geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er lässt sich flott lesen. Das Geschehen wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Vergangenheit beginnt 1967.

Ella entschließt sich, das Geheimnis ihrer Herkunft zu erforschen. Dabei führt sie der Weg auf eine griechische Insel, denn in der Schachtel war ein Foto, dass genau diese Landschaft zeigt. Außerdem hält sie beim Ausräumen ein Notenblatt in der Hand. Eine Bekannte vermittelt ihr den Kontakt zu dem Musiker Gabe, der sich damit bestimmt auskennt. Plötzlich steht Ella ihren Jugendfreund gegenüber.

 

„...Sie lächelten sich an, und Ella überlegte, wie es kam, dass sie mit Gabe so mühelos an ihre Freundschaft anknüpfen konnte, obwohl sie in den letzten zehn Jahren so viele Frösche geküsst hatte...“

 

Der Strang der Vergangenheit beginnt heftig.

 

„...Alexandra schloss die Augen, die Welt begann sich um sie herum zu drehen, sie kontnte nicht mehr hören, was gesagt wurde, dann wurde alles um sie herum schwarz...“

 

12 Jahre ist das Mädchen, als ihre Mutter bei einem Reitunfall tödlich verunglückt. Kurze Zeit später verliert sie auch ihr Heim, denn die politischen Verhältnisse in Griechenland zwingen ihrer Vater, das Land schnell zu verlassen. Wird sie es je wieder sehen? Wird sie noch einmal am Grabe der Mutter stehen?

Auf Griechenland erlebt Ella eine Menge an Überraschungen. Gleichzeitig beginnt sie wieder zu malen. Das hatte sie jahrelang vernachlässigt. Sie stellt sich die Frage, was sie wirklich will. Ihren Job als Galeristen möchte sie nicht aufgeben, aber ihre künstlerische Ader auch nicht länger unterdrücken.

Am Ende weiß Ella, was in der Vergangenheit passiert ist. Es bleibt keine Frage offen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Vor allem Alexandras Schicksal hat mich tief bewegt.