Rezension

Für mich zu ruhig

Das Schweigen des Wassers -

Das Schweigen des Wassers
von Susanne Tägder

Bewertet mit 3 Sternen

Aufgrund eines Ermittlungsfehlers wird Kommissar Groth aus den Westen Deutschlands in die alte Heimat versetzt. Hier soll er moderne Ermittlungsarbeiten und allgemein westdeutsche Polizeiarbeit unterrichten. Als dann im nahegelegenen See eine Leiche gefunden wird, glaubt man zunächst noch einen Unfall. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Leiche im See mit einem längst vergangenen Fall zusammenhängen könnte. Damals wurde ein Mann verdächtigt, der allerdings nur aufgrund der Folterungen gestand, dann aber vor Gericht freigesprochen wurde.
Das klingt so unheimlich spannend und fesselnd, dass ich trotz des eher unauffälligen Covers dieses Buch unbedingt lesen musste. Allerdings fiel mir leider schon der Einstieg eher schwer. Zwar liest sich der Schreibstil recht leicht, doch auch leider relativ zäh, denn oftmals verliert sich die Autorin in Nebensächlichkeiten und deren Beschreibungen.
Ich mag ja Krimis, deren Fall mit etwas aus der Vergangenheit zu tun hat. Ich habe mir hier einfach ganz viele Rätsel und ungeklärte Momente aus längst vergangenen Tagen gewünscht, die hier aber leider nicht allzu spektakulär waren. Insgesamt ist es ein sehr ruhiges und leider auch spannungsarmes Buch, das mich nicht richtig fesseln konnte und für das ich einfach unheimlich lang gebraucht habe, um mich hindurch zu lesen.
Interessant fand ich die Zeit, in der dieser Krimi spielt. Die Änderungen in der DDR, dieses neue Gefühl nach der Wiedervereinigung etc. Gelungen ist auch die Parallele zwischen dem damaligen Fall und dem heutigen Opfer.
Ermittler Groth hat mir eigentlich ganz gut gefallen, denn trotz aller Widerstände, vor allem die seines Vorgesetzten, bleibt er am Ball und sucht nach den Zusammenhängen. Trotzdem war er noch ein wenig hölzern beschrieben und wirkte bei manchen Handlungen zu konstruiert.
Mein Fazit: Das Buch hatte einen guten Einstieg, gerade das Leben nach der Wiedervereinigung wurde glaubwürdig dargestellt. Leider ist das Buch sehr zäh erzählt und verliert sich in Nebensächlichkeiten, womit es mich dann im Laufe der Handlung verloren hat. Für mich fehlten hier Tempo und Spannung, schade!