Rezension

Gelungener Jugendroman

Was wir auch tun - Marie Lucas

Was wir auch tun
von Marie Lucas

Inhalt:
Robin und Alex könnten wirklich unterschiedlicher nicht sein. Sie wächst wohlbehütet bei ihrem reichen Vater und dessen neuer Frau auf. Wobei wohlbehütet vielleicht doch nicht das passende Wort ist. Als sie sich von ihrem Freund Jasper trennt, kommt sie Alex näher.
Alex lebt mit seiner Mutter allein in einer kleinen Wohnung. Sein Bruder sitzt im Gefängnis, doch Alex besucht ihn sehr oft. Man könnte fast meinen in seinem Leben ist kein Platz für Robin, denn Alex hat neben seinem Bruder noch andere Geheimnisse.
Trotz ihrer Unterschiede kommen die beiden sich näher, doch müssen sie mehr als nur eine Hürde meistern die ihnen im Weg steht.

Meinung:
Schreibstil: Der Schreibstil ist gut, das Buch lässt sich flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Alex, Robin und Jasper, was aber leicht auseinander zu halten ist trotz teilweise auch kurzer Wechsel.
Meinung: Dies ist mein zweiter Jugendroman von Marie Lucas. Im Gegensatz zu "Zwischen ewig und jetzt" ist dies ein Buch ohne Fantasy, aber fesseln konnte mich das Buch trotzdem. Etwas verstörend fand ich den Prolog, von zwei Menschen die im Feuer verbrennen.
Robin gefiel mir sehr gut. Was sie für mich so liebenswert macht, sind ihre Besuche bei den Großeltern. An diesen Stellen merkt man was für ein warmherziger Charakter sie ist. Zu Hause hat sie es nicht gerade leicht, mit einem Vater der scheinbar ein Desinteresse an ihrem Leben zeigt und einer Stiefmutter die mal wirklich das Letzte ist. Schön finde ich aber, dass bei ihr etwas mehr das rebellische durchkommt.
Sehr schwer hat es auch Alex, nachdem sein Vater jahrelang sehr gewalttätig gegenüber der Familie ist. Daher versteht man nur zu gut (jedenfalls ich) die Gewaltbereitschaft von Alex und warum er in die Kreise abgerutscht ist, in denen er verkehrt. Unter den drei Hauptcharakteren ist er für mich der interessanteste.
Die Kapitel aus der Sicht von Jasper waren teilweise für mich sehr langatmig, weil mich der Charakter nicht sonderlich interessiert hat. Hinterhältige Leute sind ja zu verkraften, aber hinterhältige Leute die ihren Scheiß noch nicht mal selbst regeln, gehen mir unglaublich auf die Nerven.
Die Nebencharaktere waren okay, jeder hat wirklich gut zur Geschichte beigetragen. Etwas schade fand ich das Alex seine Mutter auf den ersten Blick doch recht verbittert überkommt. Über solch Rückratlose Charaktere wie Robins Stiefmutter und Jaspers Vater gehe ich an dieser Stelle nicht weiter ein, es würde mich nur unnötig aufregen.
"Was wir auch tun" ist ein gelungener Jugendroman. Abzüge gibt es hier für mich durch die Dreiecksbeziehung, mit der ich mich wirklich manchmal schwer getan habe und speziell Robins Verhalten manchmal nicht nachvollziehen konnte. Dennoch ist der Roman überraschend gut und zeigt wie gut Marie Lucas es schafft mit vielschichtigen Charakteren umzugehen.

Fazit: Gelungener Roman, mit vielschichtigen Charakteren. Der mich zwar nicht auf ganzer Linie begeistern konnte, aber dennoch überraschend ist.