Auch hinter der schönsten Fassade lauern Abgründe
Inhalt:
„Justin und Libby Denbe führen ein Leben wie aus dem Hochglanzmagazin: Sie sind wohlhabend, gut aussehend, wohnen mit ihrer reizenden Tochter Ashlyn in einem wunderschönen Haus in bester Bostoner Lage. Die perfekte Familie.
Doch dann kommt der Abend, an dem die Denbes in die Katastrophe stürzen: Sie werden entführt und verschleppt, in ein altes Gefängnis im Norden New Hampshires. Ihre Entführer sind maskiert, die Motive völlig unklar. Geht es tatsächlich um Geld? Oder vielmehr darum, eine alte Rechnung zu begleichen?
Privatermittlerin Tessa Leoni tappt lange im Dunklen. Sehr spät erst merkt sie: Auch hinter der schönsten Fassade lauern Abgründe …“
Meine Meinung:
Der Thriller ist von Anfang an spannend und ich habe mich sofort in die Geschichte eingefunden. Die kurzen Kapitel und der flüssige Schreibstil machen das Lesen sehr angenehm und ich hatte das Gefühl, geradezu durch die Seiten zu fliegen.
Erzählt wird „Blut ist dicker als Wasser“ aus drei Perspektiven: aus der Perspektive von Privatermittlerin und Ex-Polizistin Tessa Leoni in der dritten Person, von Sheriff-Deputy Wyatt Foster in der dritten Person und von Libby Denbe in der ersten Person. Den Wechsel zwischen den Perspektiven bzw. von dritter und erster Person empfand ich ganz am Anfang etwas störend, ich habe mich aber nicht nur schnell daran gewöhnt, sondern erkannt, dass gerade auch diese Wechsel im Zusammenhang mit den kurzen Kapiteln das Lesen so angenehm machen.
Die Protagonisten sind zum Großteil sympathisch, selbst einer der Entführer (Radar), was mich immer etwas an mir zweifeln lässt, aber auch irgendwie das Salz in der Suppe ist. Von Tessa Leoni, deren Mann ermordet wurde, hätte ich mir noch ein paar tiefere Einblicke gewünscht. Allerdings wird dieser Mord in "Wer stirbt, entscheidest du" behandelt, was ich leider nicht gelesen habe. Deshalb kann ich das nicht wirklich als Manko bezeichnen und würde einfach jedem raten, zuerst "Wer stirbt, entscheidest du" zu lesen ;). Mein absoluter Liebling ist Wyatt und ich hoffe, er wird zusammen mit Tessa im nachfolgenden Thriller wieder auftauchen.
Mit einer kurzen Ausnahme im ersten Drittel konnte die Autorin die Spannung durchweg aufrecht erhalten und dem Leser nach einigen ungeahnten Ereignissen und Wendungen in einem spannenden Showdown eine Lösung präsentieren, mit der ich so nie und nimmer gerechnet hätte.
Fazit:
Lisa Gardner hat mich in meinem ersten und sicher nicht letzten Thriller von ihr absolut überzeugt, da er spannend und nur schwer aus der Hand zu legen war. Von mir gibt es ganz klar eine Leseempfehlung!