Rezension

Spannende Zeitgeschichte

Wintergewitter - Angelika Felenda

Wintergewitter
von Angelika Felenda

Bewertet mit 4 Sternen

Dass ein Krimi im Jahr 1920 in München spielt, ist erst einmal ungewöhnlich. Kommissär Reitmeyer, der schon in einem Vorgängerband die Hauptrolle spielte, ist aus dem 1. Weltkrieg zurück an seinen Arbeitsplatz gekommen und kämpft mit Panikattacken. Trotzdem versucht er seine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Doch das ist nicht leicht, denn seine Vorgesetzten legen ihm immer wieder Steine in den Weg. Als zwei junge Frauen ermordet werden, soll ein unbeliebter Beamter zum Sündenbock gemacht werden, doch da spielt Reitmeyer nicht mit. Als eine weitere junge Frau in Gefahr gerät, muss Reitmeyer heimlich ermitteln.

Das Buch machte mir zuerst ein paar Probleme, denn der Stil ist etwas ungewöhnlich. Wenn man sich dann aber eingelesen hat, geht es sehr gut und das Buch hat mich fasziniert. Die Mischung aus für mich wenig bekannter Zeitgeschichte und den Kriminalfällen hat mir gut gefallen. Das Buch ist sehr politisch, die "braune Gefahr" ist schon 1920 deutlich zu erkennen in der Hauptstadt der Bewegung. Der Gegensatz zwischen der armen, Not leidenden Bevölkerung und den Herrschenden, die in Saus und Braus leben, ist sehr gut herausgearbeitet und man versucht zu verstehen, was diese Menschen an der Rechten so fasziniert. Dabei hat das Buch deutliche Bezüge zur heutigen Zeit, Pegida etc. lassen grüßen.

Insgesamt ein guter Krimi für alle, die sich für Geschichte interessieren und sich nicht von der etwas umständlichen Sprache abschrecken lassen.