Rezension

fantastisch

Die geliehene Schuld - Claire Winter

Die geliehene Schuld
von Claire Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Claire Fischer übertrifft sich wirklich bei jedem Buch aufs Neue und so ist es mir auch mit diesem Buch gegangen.

Dieses erzählt die Autorin eine Geschichte aus der Nachkriegszeit, in der die Bundesrepublick Deutschland neu aufgebaut wird und unter Adenauer eine neue Verfassung entsteht.Geheimdienste sind auf allen Seiten, egal ob bei den Briten, Amerikaner oder Russen, in Deutschland unterwegs und es lässt einen manchmal schmunzeln, mit welchen Methoden damals noch spioniert wurde. Aber es rieselt einem auch so mancher Schauer über den Rücken, angesichts der Tatsache, dass die alten Täter auch heute wieder die neuen sind. Trotz Nürnberger Prozesse und versuchter Entnazifizierung entkommen die wirklichen " Täter " des Nazionalsozialismus mit Hilfe einflussreicher Leute, ob aus dem Bereich der Kirche oder Politik.

In dieser Zeit lässt Claire Fischer ihren Roman spielen, der eine gute Recherche widerspiegelt und für mich schon auch eine Art Krimi war, was ja allein schon der Zeit geschuldet war. Jeder wollte seine Schäfchen ins Trockene bringen und vor allem seine Zukunft nicht durch Einmischung dritter.z.B: Presse vermasseln lassen. Doch auch die Opfer des Krieges spielen hier eine Rolle, die Juden, deren Völkermord eine bis heute nicht wieder gut zu machende Schande des deutschen Volkes darstellt. Umso beschämender ist es, dass die Täter von früher noch immer ein Wort mitzureden haben.

Claire Fischer schreibt flüssig , informativ und vor allem spannend und lässt ihre Figuren sehr facettenreich erscheinen.Man kann sich gut in die damalige Zeit zurück versetzen und hofft jedesmal, dass solch ein Unrecht nicht wieder geschieht.

Ein wichtiges und sehr überzeugendes Buch.