Rezension

Interessante Gedanken im Buch

Sonne, Moon und Sterne - Lara Schützsack

Sonne, Moon und Sterne
von Lara Schützsack

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Kinderbuch:

Sonne, Moon und Sterne

Inhalt in meinen Worten:

Es ist kurz vor den Sommerferien und Gustav – deren Eltern gerade die zweite Pubertät durchmachen – trennen sich auf kurze Zeit, gar nicht so leicht, wenn man dann noch große Schwestern hat, die nur an sich und ihre doofen Pickel denkt, und zugleich der Lieblingshund – ziemlich in das Alter gekommen – nicht mehr so mitmachen kann, wie es gerade toll wäre. Kurz vor den Sommerferien kommt noch ein neuer Mitschüler in die Klasse, Moon. Geheimnisvoll und zugleich auch eher zurückhaltend. Doch Gustav lernt ihn näher kennen, und auch seine Mutter, weswegen es dann doch kein so langweiliger Urlaub wird, obwohl sie nicht in den Urlaub fahren können, denn die Mutter reist alleine und der Vater will unbedingt auf ein Festival reisen, tja und dann wird auch noch ein Geburtstag zu einem echt blöden Stolperstein.

Was Gustav so alles erlebt in ihren Sommerferien, davon berichtet sie euch.

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Achtung ich kann nicht ohne Spoiler!!!

 

Anfangs wirkte die Geschichte wie ein Sommerbuch, mit ganz viel Jungs und ganz viel Eis, doch schnell entpuppte sich das Buch in eine andere Richtung, in eine Richtung die ich nicht erwartete, in eine Problemrichtung, und wie man Abschied nehmen kann, auch wenn es so schwer fällt.

Für mich war das Buch, das anfangs leicht war, fast zu leicht, eine Überraschung, denn es gibt kein Heitersonnenschein sondern es gibt eine Sicht auf ein paar Leben, die doch wertvoll sind, gerade entdeckt zu werden.

 

Probleme:

Sei es, das Moons Mama mit ihren Gefühlen und ihrem Leben Schwierigkeiten hat – für mich war sie eine Frau, die von der Depression erwischt wurde – und deswegen auch das Geld ziemlich knapp ist und Moon deswegen Flaschen sammeln geht, dadurch lernen sich Gustav und auch Moon näher kennen und es entsteht eine ganz besondere Freundschaft, denn Sand der Hund von Gustav spielt auch eine ganz wichtige Rolle, denn ohne ihn, da wären sich diese Kinder vielleicht nicht so nahe gekommen.

Doch auch Gustav hat Kummer, denn ihre Eltern, die sie beide per Vornamen nennt, streiten sich, sie trennen sich auf Zeit und dann gibt es da noch die Schwestern, die nur sich im Kopf haben und alles andere ausblenden. Sei es das die erste Liebe aufkommt, oder die Pickel einen in den Wahnsinn treiben, denn man will ja nicht hässlich sein und nicht negativ auffallen – ist aussehen denn alles?- doch beide Schwestern von Gustav hecken eine Idee aus, ob die wohl gut ankommen wird, da könnt ihr euch überraschen lassen.

Dann gibt es noch Sand, ein ganz alter Hund, der ganz besonders ist, der aber auf eine längere Reise geschickt wird, einfühlsam und auch ziemlich nah, erlebe ich das Thema mit Gustav und was es bedeutet Abschied zu nehmen.

An sich alles Themen, mit denen jeder irgendwie sich verbinden kann, denn jeder kennt diese Themen in irgendeiner Form, doch so geballt sind diese Themen selten anzutreffen!

Spoiler Ende!!!

 

Charaktere:

Obwohl Moon, Sand und Gustav wirklich gut ausgearbeitet sind, fehlte mir ein gewisses Extra, gerade bei den Schwestern die mir sehr oberflächlich erschienen sind und mir zu sehr auf das außen fixiert waren, ging Gustav immer wieder unter bei ihrer Familie, die sie nicht sehen, sondern nur sich selbst. Das fand ich ganz schön heftig und wenn Gustav nicht so stark gewesen wäre und irgendwie so abenteuerlustig dann wäre sie mehr als untergegangen und sie wäre einsam gewesen. Obwohl ganz viele Menschen um sie herum waren.

Der Vater in seiner Krise, die Mutter auf Kariere und Geld aus, das ist eine Kombi die nicht ganz so toll ist für eine Familie und dadurch auch ein Riss in der Familie geschieht. So konnte ich mich gut mit dem Vater verbinden, aber die Mutter fand ich merkwürdig und irgendwie fehlte mir für diese das Verständnis, denn sie reißt einfach mal wo hin, aber was mit ihren Töchtern und mit dem Vater der Kinder ist, juckt sie nicht, taucht zwar wieder auf, wird dann aber auch wieder an der Seite stehen gelassen, so kommt sie auch echt nicht gut weg in dieser Geschichte. Der Vater dagegen, voller Mitleid und Leere ist mir am meisten nah, weswegen ich ihn auch gut nachvollziehen konnte.

Moon ist ein Jugendlicher im Brennpunktbereich, der nicht aufgibt und für seine Mama alles geben würde, sogar sich selbst, hier fehlte mir, das er kaum Hilfe an seiner Seite hatte.

Letztlich waren die Charaktere zum Teil sehr Klischeehaft gezeichnet, Moon, Sand und Gustav waren dagegen richtige Persönlichkeiten, die mir auch sehr nahe gingen.

 

Spannung:

Nachdem ich überhaupt keinen Plan hatte wohin die Geschichte steuert, und immer wieder neue Probleme auftauchten, fand ich das Buch weniger spannend dafür umso mehr bewegend, gerade auch Sand die mir am meisten mit an das Herz wuchs, baute die Spannung immer wieder neu mit auf und half Gustav sich selbst zu finden. Auch wenn mehr die Tragik für mich im Mittelpunkt stand, so hat es ganz viele Momente gegeben wo ich sehr gespannt war, was kommen wird.

 

Besonderheiten:

In diesem Buch gibt es verschiedene Dinge, die dieses Buch besonders machen. Sei es Sand der Hund der für mich ein wichtiger Ankerpunkt in der Geschichte war, oder Gustav die ein Mädchen ist, aber der Name eher zu einem Jungen passt ( meiner Meinung nach), die auf sich allein gestellt vieles schaffen muss, vor allem das sie nicht untergeht, und auch noch schöne Sommertage erlebt. Dazu gibt es dann aber auch noch die verschiedenen Probleme der Charaktere, somit ist das Buch keine reine Sommerlektüre die total leicht und verspielt ist, sondern tatsächlich Punkte auf den Tisch knallt, die nicht einfach so mal schnell zu schlucken sind. So ist mir gerade der Abschied mit am schwersten von Sand gefallen, am Ende ist das Buch leicht melancholisch und ich musste aufpassen mich nicht in die Geschichte von Gustav zu verlieren sondern los zu lassen. Ein Streifzug in ein Kinderleben – kurz vor der Pubertät -, ein Sommer, der einfach mal alles auf den Kopf stellte.

An sich nicht übel, aber am Ende fehlte mir das gewisse Extra, das gewisse I Tüpfelchen.

 

Empfehlung:

Ein reines leichtes Kinderbuch ist es nicht, aber Gustav kann für eine ganz kurze Zeit eine ganz besondere Freundin werden, die voller Wärme und Sonnenstrahlen, einen Sommer schenkt, den man so schnell vielleicht nicht mehr vergisst. Auch wenn Gustav ein Mädchen ist, finde ich das Jungs genauso viel Spaß an der Geschichte haben könnten, wie Mädchen. Gerade weil Moon eine ganz wichtige Rolle in sich trägt.

 

Bewertung:

Mich berührte die Geschichte, lies mich am Ende aber leider etwas im Regen stehen und ich hatte das Gefühl, das kann nicht alles sein, zumindest noch nicht, weswegen ich hoffe ich höre von Gustav noch einmal etwas. Es gab einige Kritikpunkte, und doch war das Buch eine besondere Lektüre weswegen ich vier Sterne vergeben möchte.