Rezension

Wunderschönes Buch

Ein Himmel aus Gold - Laura Wood

Ein Himmel aus Gold
von Laura Wood

Willkommen in den Goldenen Zwanzigern!

Das leerstehende herrschaftliche Cardew-Haus übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die siebzehnjährige Lou aus. Immer wieder schleicht sie sich in die alte Bibliothek darin und liest - bis sie eines Tages von den Besitzern überrascht wird. Die reichen Geschwister Robert und Caitlin finden Gefallen an ihr und laden sie zu ihren rauschenden Festen ein. So betritt Lou eine ihr bislang fremde Welt voll Glamour und Cocktailpartys. Und immer mehr verfällt sie Roberts Charme. Doch kann der reiche Cardew-Spross wirklich Gefühle für sie hegen?

Meinung:
Als erstes ist mir natürlich dieses wunderschöne Cover aufgefallen und ich war etwas überrascht, dass dies ein historisches Young-Adult Buch ist. An sich mag ich dieses historische Genre so gar nicht, in meinem Kopf hat sich aus irgendeinem Grund festgestzt, das hier verstaubte Charaktere mit langatmigen Umschreibungen beheimatet sind. Trotzdem wurde ich von diesem Buch irgendwie magisch angezogen und jetzt bin ich doch sehr enttäuscht, dass dieses Buch kein mehrere hundert Seiten langer Wälzer ist, denn ich hätte ewig weiterlesen können. Es gab keine langatmigen Stellen, und die Charaktere sind alles andere als verstaubt. Das Buch hat mir von der ersten Seite an wahnsinnig gut gefallen.

Der Schreibstil von Laura Wood war keineswegs verstaubt, sondern sehr flüssig und wunderschön beschreibend. Da die Geschichte aus der Sicht von Lou geschrieben ist, hat man tatsächlich das Gefühl, man sieht selbst durch ihre Augen all die Dinge die so neu und großartig für sie sind.

Lou lebt als zweitälteste mit ihren fünf Geschwistern und ihren Eltern auf einer Farm in der kleinen Küstenstadt Penlyn. Ihre große Schwester und engste Bezugsperson Alice lebt das scheinbar perfekte Leben. Sie heiratet ihre große Liebe und findet ihr Glück darin sich niederzulassen. Bisher hat Lou immer im Schatten ihrer Schwester gestanden und ist ihr immer gefolgt, weil es einfach selbstverständlich für sie war. Doch jetzt, wo Alice aus dem Elternhaus ausgezogen ist, weiß Lou nicht genau wer sie selbst ist. Sie denkt, das von ihr erwartet wird als nächstes zu heiraten und häuslich zu werden, doch sie hat immer das Gefühl mehr zu wollen, kann aber selbst nicht so genau sagen was dieses „mehr“ eigentlich ist.

Da in ihrem Elternhaus immer sehr viel los ist, hat sie sich das alte verlassene Anwesen der Cardews als ihren ruhigen Zufluchtsort ausgesucht. Sie schleicht sich manchmal in dieses Haus, um Äpfel von den Bäumen zu essen, Bücher aus der Bibliothek zu lesen und eigene Geschichten in ihre Notizbücher zu schreiben. Als die Cardew-Geschwister eines Sommers zurückkommen, wird Lou aus ihrem bescheidenen Leben gerissen und in die Welt des Champagners, der eleganten Kleider und der glamourösen Partys entführt, die jenseits ihrer wildesten Träume liegen.

Fazit:
Ich weiß nicht, wie Laura Wood es gemacht hat, aber sie schafft es, ein Buch zu schreiben, in dem nicht wirklich viel passiert ist und doch gleichzeitig so viel passiert ist. Es ist eine sehr entspannte ruhige Geschichte, die ohne dramatische Wendungen auskommt, aber dafür mit interessanten Charakteren und wunderbaren Romanzen gefüllt ist. Ein so schönes Buch, dass ich jederzeit weiterempfehlen und immer wieder lesen würde.