Rezension

Sehr verworren und zu detailversessen - ich habe immer wieder den Überblick verloren

Das Buch der Nacht - Deborah Harkness

Das Buch der Nacht
von Deborah Harkness

Bewertet mit 3 Sternen

Achtung: Band 3 einer Reihe!

 

Diana und Matthew sind heil wieder in der Gegenwart zurück und Diana ist immer noch mit Zwillingen schwanger. Doch in ihrer Abwesenheit ist so einiges passiert und nur weniges davon ist gut. Noch immer sehen sie sich von allen Seiten von Feinden bedroht. Ihre Liebe ist verboten, ihre Kinder sind verboten und selbst Diana würden ihrer außergewöhnlichen Kräfte wegen so manche gern tot sehen. Können sie es schaffen sich ein sicheres Leben aufzubauen, oder sind die Opfer, die sie bringen müssen, einfach zu groß und ihre Feinde möglicherweise zu stark?

 

 

Ich fand es toll, dass man so viele liebgewonnene Charaktere wiedergetroffen hat und auch ein paar neue kennenlernen durfte. Darunter auch welche, die mir ganz persönlich sehr ans Herz gewachsen waren.

Leider sind aber auch die Feinde nicht einfach so verschwunden – obwohl es echt toll wäre, wenn sich mal eben der Erdboden öffnen und die alle verschlingen würde – sondern bringen sich in Stellung. Manch einen hatte man auf dem Plan, manch einen auch nicht und die Taten so einiger sorgen dafür, dass einem ganz anders wird.

 

Das Buch ist wieder sehr, sehr detailliert. Man erfährt alles über die genetischen Untersuchungen, die durchgeführt werden müssen, Theorien und auch über Dianas Arbeit. Im Prinzip verwandelt sich das Buch immer wieder in ein Sachbuch, dass einem verschiedene wissenschaftliche Disziplinen erklärt. Ich finde es an sich nicht schlecht, dass alles so genau beschrieben wird, aber hier sorgt es leider für Längen. Ich bin da leider oft weggedriftet. Ich musste mich manchmal wirklich anstrengen, dranzubleiben.

 

Interessant ist wieder die Handlung bezogen auf Dianas Kräfte, die ja scheinbar grenzenlos sind. Ich finde das faszinierend!

 

Wen ich mal wieder gehasst habe ist Baldwin. Ich verabscheue ihn wirklich sehr! Nicht nur wegen seines Verhaltens – manchmal ist er einfach nur böse und gemein – sondern auch vor allem dafür, dass es ihm absolut egal ist, wen er verletzt, vielleicht sogar dauerhaften Schaden zufügt. Zudem ist er einfach total halsstarrig und belehrungsresistent. Ein anderer kann einfach nicht recht haben. Punkt. Natürlich steckt auch in ihm mehr, als man denken würde, aber das dauert echt extrem lang.

 

Die Handlung ist sehr, sehr vielschichtig und verworren. Für meinen Geschmack macht das Buch zu viele Wendungen. Es dreht und wendet sich ohne Ende. Man bekommt sehr viele Informationen, oft zu viele, um den Überblick wirklich zu behalten. In meinen Augen, wollte es die Autorin besonders gut machen, indem sie für absolut alles eine Erklärung liefert, doch um das zu schaffen biegt sie andauernd ab. Die Erklärungen sind nicht in wenigen Sätzen geliefert, sondern ziehen sich manchmal gefühlt unendlich hin. Das Buch profitiert auch immer wieder davon, weil alles stimmig ist, aber man muss extrem aufpassen, um sich nicht in den 100.000 Details zu verlieren.

 

 

Fazit: Ich fand Band 3 besser als Band 2, aber an den ersten Band der Reihe, kommt es für mich nicht heran. Es verstrickt sich zu sehr in Details und eine Wendung und Enthüllung jagt die nächste. Immer wieder denkt man „jetzt kommt der Showdown!“, aber nein, er kommt nicht. Er wird abgebrochen und es zieht sich wieder. Ich habe für dieses Buch 2 Tage gebraucht, normalerweile lese ich jedes Buch innerhalb weniger Stunden, allein das zeigt, wie verworren es ist. Es hat seine Längen und macht es einem nicht leicht, dranzubleiben und nicht den Überblick zu verlieren.

In meinen Augen hat sich die Autorin zu sehr in Details verloren. Man kann den roten Faden manchmal nicht einmal mehr erahnen. Ja, die Details sind wichtig und fügen sich am Ende zu einem komplexen Puzzle zusammen, aber zwischendrin verliert man den Blick fürs Wesentliche.

 

Von mir bekommt das Buch knappe 3 Sterne.