Rezension

Inhaltsreiches Kinderbuch

Kleiner Pinguin ganz groß -

Kleiner Pinguin ganz groß
von Luisa Hartmann

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ein Aufatmen ging durch die Gruppe der Jungpinguine und die Ersten machten sich auch sofort watschelnd auf den Weg Richtung Kolonie. Philip schaute sich verstohlen um. Wo war Tscharly mit seinen halbstarken Kumpels? Denen wollte er keinesfalls begegnen...“

 

Endlich war der Schulausflug zu Ende. Selbst für die Welt der Pinguine war es ziemlich kalt. Philip gehört körperlich zu den Kleinsten von ihnen. Deshalb fällt es Tscharly leicht, ihn zu bedrohen. Obiges Zitat ist auch ein Beleg für die kindgerechte, humorvolle und leichtlockere Sprache des Buches.

Die Autorin hat ein inhaltsreiches Kinderbuch geschrieben. Es geht um Mut, Zusammenhalt und Vertrauen. Wir Menschen kommen darin allerdings nicht besonders gut weg - und das hat einige Gründe.

Philip ist befreundet mit dem Albatros Chris. Der informiert ihn, dass eine neue Gruppe Menschen auf dem Eis gesichtet wurde. Die benehmen sich, als gehöre die Welt ihnen. Mit ihren Schneemobilen kennen sie keine Rücksicht, Glasflaschen werden auf dem Eis zertöppert und Müll liegt überall.

 

„...“Vertrag, Vertrag, dass ich nicht lache!“ Chris schnaubte. „Die Menschen halten sich nicht an Verträge, das solltest du doch wissen.“...“

 

Die erste Idee, wie man die Menschen vertreiben könnte, hat die Robbe Wendy, die auch eine Freundin von Philip und Chris ist. Die Zelte stehen nämlich nicht auf dem Land, sondern auf dem Wasser.

 

„...Immerhin leben wir hier, während die Menschen nur Eindringlinge sind. Es wäre doch gelacht, wenn wir unseren Lebensraum nicht verteidigen könnten...“

 

Bald erkennen die Tiere, dass sie nur eine Chance haben, wenn sie zusammenhalten. Jetzt wächst Philip über sich hinaus. Plötzlich tritt er Tscharly mutig gegenüber und macht dem klar, was wirklich wichtig ist. Jeder darf seine Stärken in der Gruppe einbringen.

Es bedarf noch weiterer Helfer, bis die Menschen das Eis verlassen. Die Tiere haben begriffen, dass es wichtig ist, Schranken zu überwinden, wenn man überleben will.

Das Buch besitzt einen umfangreichen Anhang, der über die Antarktis und die dortige Tierwelt informiert. Im vorderen Teil des Buches weisen kleine Pinguine auf die Seitenzahlen hin, die an entsprechender Stelle nachgelesen werden können, nicht müssen. Meiner Meinung nach kann man sogar mit dem Anhang beginnen, bevor man in die Geschichte einsteigt.

Sehr schön finde ich auch, dass zu Beginn die fünf wichtigsten Protagonisten mit Bild vorgestellt werden.

Viele schwarzweiße Illustrationen veranschaulichen die Handlung. Die Kapitelüberschriften stehen unter Eisblöcken, die Seitenzahlen sind von Fischen eingerahmt.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es erhält eine unbedingte Leseempfehlung.