Rezension

A Red Hering without Mustard - Flavias dritter Fall

Flavia de Luce 03. Halunken, Tod und Teufel - Alan Bradley

Flavia de Luce 03. Halunken, Tod und Teufel
von Alan Bradley

Bewertet mit 4 Sternen

Man liest Alan Bradley nicht wegen der Handlung, die ist eher bescheiden und alles andere als spannend, viel mehr lockt ein typisch englischer Schreibstil ' jedoch vor allem Flavia. Ich glaube diese Aussage meinerseits würde ihr ganz gut gefallen.

Flavia ist ein 11-Jähriges Schlitzohr mit einem scharfen Verstand und wachem Geist. Die perfekte Frau für Holmes. Wer bereits ihre ersten Fälle kennen und lieben gelernt hat, wird auch diese Fortsetzung genießen.

Man muss nicht die ersten Bände kennen, um "Halunken, Tod und Teufel" zu lesen, ich würde es allerdings empfehlen. In diesem Band hat es Flavia mit vielem gleichzeitig zu tun: eine alte Zigneuerin, einer baumelnden Leiche, ein verschwundenes Baby, bösartige Schwestern, einem merkwürdigen Antiquitätengeschäft, einer Malerin, Vater de Luce und einer fast vergessenen Sekte.

Wie immer spielt Bradley mit einem detailverliebten Schreibstil, jede Menger unterhaltsamer Abschweifungen und chemischem In-Put. Flavias kleine Anekdoten über dies und jenes, ist wie immer amüsant und nett zu lesen. Sympathische und interessante Charaktere wie Dogger oder Inspektor Hewitt haben wieder ihren Auftritt, ebenso wie Dieter, Feely und Daffy.

Generell sind Flavias Fälle sehr angenehm zu lesen, allerdings nichts für Leser die mehr auf Spannung setzen. In dieser Fortsetzung rückt Harriet stärker in den Vordergrund, allerdings meines Erachtens nicht stark genug. Ich bin der Meinung, dass Flavias Geschichte nicht wirklich voran kommt.

Im nunmehr drittten Fall sind wir, was Flavias persönliche Geschichte angeht, nicht weiter als beim ersten Band. Die Beziehung zu ihrem Vater ist kühl, zu ihren Schwestern schlecht und wir wissen immer noch nicht genau, woher oder warum dieser seltsame Geschwisterhass herrührt. Flavias traditionelle Rachepläne werden geschmiedet und Colonel de Luce weiß immer noch nicht wie er seinen Bankrott aufhalten soll.

Bei einer Fortsetzung erwarte ich neben neuen Fällen, auch eine Entwicklung in Flavias Leben. Bisher steht diese leider still, ein Kritikpunkt den ich loswerden wollte. Insgesamt: Typisch Flavia. Ironisch, witzig, unterhaltsam ' allerdings null Entwicklung.

"Jemand hat mal gesagt >Musik besänftigt das aufgewühlte Gemüt<. Was mich betraf, war Musik nur halb so besänftigend wie Rache."