Rezension

Aborigines-Land

Die Leiche im Wrack
von Alex Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Der behinderte Aborigine-Junge Robb Tomkins hat die Leiche eines Fischers aus dem Dorf gefunden, als er beim Angeln im Schiffswrack herumkletterte. Da sich der Mordfall nicht klären lässt, ermittelt Detective Daryl Simmons undercover getarnt als Hobbyangler.

In dem kleinen Ort Shelly Beach gibt es recht verschrobene Typen, die nichts von sich preisgeben wollen. Auch die Aborigines unter ihrem Führer Koolkuna scheinen etwas zu verheimlichen. Sie beanspruchen außerdem das Land als ihr Stammesland, was für zusätzliche Konflikte sorgt. Als er der Lösung des Falles näherkommt, gerät Daryl in Gefahr.

Daryl ist ein ganz besonderer Typ. Einerseits ist er weiß, andererseits erhielt er die Initiation durch einen Aborigine-Clan. Seine Denkweise ist dadurch geprägt. Er ist ein sympathischer Mensch, der ganz einzigartige Methoden anwendet, um seine Fälle zu klären und Vorschriften gerne umgeht.

Die anderen Protagonisten sind alle entsprechend ihrer Rolle sehr detailliert beschrieben. Ganz besonders erwähnt werden sollte der Aborigine-Junge Robb, der seine Wurzeln sucht und einen kleinen Stoß in die richtige Richtung braucht, damit er sie finden kann. Daryl mit seinen Erfahrungen gibt ihm diesen Anstoß.

Man erfährt einiges über die Traumzeit der Aborigines im Allgemeinen und speziell über die der Nhanta.

Der Schreibstil ist flüssig und lebendig. Der Kriminalfall wird fast zur Nebensache, trotzdem ist die Geschichte spannend und unterhaltsam, was wohl daran liegt, dass das ganze Umfeld sehr interessant ist und das Motiv  für den Mord nicht zu erkennen ist. Immer wieder wird man auf eine andere Fährte gebracht und zum Schluss wird es dann richtig dramatisch.

Absolute Leseempfehlung.