Rezension

Abrahamson, Emmy - Widerspruch zwecklos

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt - Emmy Abrahamson

Widerspruch zwecklos oder Wie man eine polnische Mutter überlebt
von Emmy Abrahamson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Autorenportrait:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Emmy Amrahamson wuchs u.a. in Moskau auf, sie studierte in London und Manchester und arbeitete als Schauspielerin in Amsterdam und Wien. Heute lebt sie in Südschweden. "Widerspruch zwecklos" ist ihr erstes Buch, weiter werden in der Reihe Hanser folgen.

Kurzbeschreibung:
(Quelle: Buchcover/Verlag)
Warum um Himmels willen können die Mitglieder ihrer Familie nicht so sein wie alle anderen ? Alicja wäre doch am liebsten eine ganz durchschnittliche 15-jährige. Geht aber nicht, weil Alicjas Mutter Polin ist. Das sagt eigentlich schon alles - wenn man mit polnischen Müttern vertraut ist: mit absoluter Treffgenaueigkeit und pfeilgerade schaffen sie es, zu jeder Gelegenheit das zu tun, was ihrer pubertierenden Töchtern wahlweise Scham, Zorn oder blanke Verzweiflung ins Antlitz treibt. Das fängt beim Essen an und hört bei Alicjas Freunden noch lange nicht auf.
In alles mischt sich die Mutter ein. Als Alicja nach einem ihrer neuerlichen Verkupplungsversuche einen Tobsuchtsanfall erleidet und mit Tellern und koteletts um sich schmeißt  - der krönende Höhepunkt einer total verrückten Hochzeit übrigens -, geht ihr ein Licht auf: Nur wer sich wirklich liebt, kann sich so maßlos auf die Nerven gehen.

Meine Meinung:
Die Alicja hat sicherlich mit ihrer "ein wenig durchgeknallten" Mutter, die nach ganz eigenen Regeln lebt, und auch keinen Scheu hat das Allgemeingültiges zu brechen, nicht einfach. Es ist schon ein Kunstwerk, sich so einer Mutter (wie auch vielen anderen Müttern dieser Welt  :wink: ) zu widersetzen,  aber Alicja ist auf dem besten Wege dies zu lernen. Andererseits ist Beata aber auch eine herzliche und hilfsbereite  Frau, die fürsorglich ist, auch wenn auf ihrer eigene Art und Weise.

Der Roman ist von der Situationskomik geprägt, lebhaft und amüsant. Die Charaktere gelungen und haben, wie ich fand, ihren Zweck erfühlt; nicht alle fand ich sympathisch, aber das ist auch nicht zwingend notwendig, um ein Buch zu mögen.

Auch wenn man einige Klischees, an denen es in diesem Roman nicht mangelt,  als zu viel empfinden kann, so passen diese doch sehr gut in das Konzept des humorvollen und satirischen Roman.

Für einen Erstlingswerk der Autorin halte ich das Buch für gut gelungen.
Eine schräge Geschichte, die mir einige amüsante und unterhaltsame Momente beschert hat. Wenn man das Buch ernst nehmen würde, würde es einem wohl kaum gefallen, aber ich denke, man sollte es als das betrachten, was es ist: eine satirische Geschichte über Schwierigkeiten eines Teenager mit der eigenen Mutter und all den Peinlichkeiten, die einen auf dem Weg des Erwachsenwerdens begleiten.