Rezension

Absolut enttäuschend...

Cinder & Ella - Kelly Oram

Cinder & Ella
von Kelly Oram

Nach dem total überzeugenden ersten Band, der mit einem spektakulären Happy End endete, sind Ella und Brian nun zusammen und glücklich. Für Ella ist die ganze Aufmerksamkeit zu viel, sie kriecht bei Brian unter, um Ruhe zu bekommen. Doch nach ihrem Schulabschluss fangen die richtigen Probleme dann an. Wie soll sie mit der vielen Aufmerksamkeit umgehen? Wie geht es mit ihrer Familie weiter? Wo wird sie wohnen? Was will sie studieren/ später einmal beruflich machen, was mit ihrer Gesundheit und ihrer Bekanntheit zusammenpasst? Soll sie auf die vielen, vielen Angebote für Jobs und andere Dinge eingehen? Für Ella beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt, in dem sie lernen muss Entscheidungen für sich zu treffen und den Menschen, die sie liebt zu vertrauen. Immer wieder kommt es zu Streits mit verschiedenen Personen und zu unangenehmen Situationen für Ella und ihr Umfeld.

Diese Situationen sorgen dann auch mehr oder weniger dafür, dass sie sich mit ihrem Vater überwirft. Auch mit Brians Vater gibt es mehr Ärger, einzig Brians Mutter scheint einigermaßen unkompliziert zu sein. Näher möchte ich auf diese ganzen Familienkonflikte nicht eingehen, die solltet ihr lieber selber lesen, falls ihr vorhabt das Buch zu lesen...

Nachdem ich Band 1 so unglaublich toll gefunden habe, wurde ich von diesem einfach nur enttäuscht. Das Lesen hat nicht halb so viel Spaß gemacht und die Figuren waren mir oftmals echt unsympathisch. Alle, die nach dem letzten Band endlich irgendwie zueinandergefunden hatten, haben sich diesmal wieder verkracht und der ganze Schlamassel ging irgendwie von vorne los. Dann kam noch dazu, dass ein Ereignis am Anfang irgendwie das einzig spannende im Buch gewesen ist, aber schon im ersten Viertel passiert ist, was den Rest gewissermaßen etwas langweilig erschienen ließ. So gab es teilweise echt lange Passagen, die Gespräch zwischen Ella und Leuten, die ihr irgendwie mit ihrer Karriere weiterhelfen wollten, beschrieben und wenn dann aber Brian und Ella mal kurz alleine waren, kam direkt Brians Mutter zum Überraschungsbesuch und störte die Zweisamkeit. Mir haben einfach die Szenen nur zwischen den beiden gefehlt. Gefühlt wurde alles Langweilige sehr in die Länge gezogen und die spannenderen Dinge sehr kurz gehalten. Auch der Schreibstil konnte mich diesmal nicht so wirklich überzeugen, manche Teile wirkten wie von einer zweiten Person verfasst, was das Buch teilweise etwas zusammengestückelt wirken ließ. Zudem vermisste ich einige der netteren Figuren aus dem ersten Band. Beispielsweise Vivian und ihre Väter kamen überhaupt nicht wirklich vor, was ich sehr schade fand. So haben die geldgierigen Fremden bzw. unfreundlichen Familienmitglieder einfach den meisten Platz eingenommen. Da hätte ich mir schon mehr Szenen mit den netten gewünscht!

Mich konnte dieser zweite Teil weder inhaltlich, noch stilistisch oder irgendwie anders überzeugen. Es war jetzt kein kompletter Reinfall, aber ich hätte die Geschichte dann doch lieber so in Erinnerung behalten wie sie nach dem ersten Band geendet ist.