Rezension

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Absolut niemals für niemanden empfehlenswert!

Selection 5. The Crown - Kiera Cass

Selection 5. The Crown
von Kiera Cass

Bewertet mit 0.5 Sternen

Ich habe America Singer so sehr gehasst, wie selten eine Protagonistin. Aber man soll den Tag ja nicht vor dem Abend loben. Denn tadaaa, Eadlyn Schreave aka America Singers Tochter aka die verzogenste Göre überhaupt, hat es geschafft. Oder eher: Hat mich geschafft. Ich könnte hier an dieser Stelle einen seitenlangen Rant über sie verfassen. Aber das haben zum Glück andere schon für mich übernommen (wer sich amüsieren will, sollte auf goodreads die Rants vor allem zu The Heir lesen). 

Ich hasse unfertige Dinge. Deswegen kann ich jetzt stolz sagen: Ich habe mich durch diese schreckliche Reihe gequält, beendet, ins Regal geschmissen (gedanklich, wörtlich würde ich so etwas nie tun. Die armen Bücher.) und lebe noch. Hurra!! 
Zur Handlung kann nur eines gesagt werden: Absolut vorhersehbar. So vorhersehbar, dass ich überrascht war, das es wirklich so kam wie ich dachte. Wow. Ansonsten ist es der übliche Kram der Selection Reihe. Viel Gerede über Kleider, Kleider, Kleider, gedankliche Ansätze, die sogar zu richtig guten Ergebnissen führen könnten, aber nein, doch nicht. Ernsthaft, es gab wirklich vielversprechende Stellen. Ich verstehe nicht ganz, warum die Autorin nicht einfach 6 Bücher geschrieben hat, denn dieser Band rauschte nur so dem Ende entgegen. Spannend wurde es erst auf den letzten paar Seiten. Um dann zum Ende hin gähnend langweilig zu werden. Es wurden durchaus interessante Punkte angesprochen, zum Beispiel: Warum gibt es überhaupt noch eine Monarchie? Was wird aus den Personen, sollte es keine geben? Was ist der Vorteil einer Monarchie gegenüber anderer Regierungsformen, was sind Nachteile? Vor allem die letzte Frage wäre so spannend gewesen. Somit hätte man zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und sogar noch Politische Weltkunde vermittelt verpackt in hübsche Kleider. Wie klasse wäre das denn gewesen?! Da wird immer über die Intelligenz der Protagonistin gesprochen und das einzige intelligente was sie tut ist Berater rauszuwerfen? Schade, Chance verpasst.
Oder aber auch, warum keiner auf die Idee gekommen ist, das Volk mal zu fragen. Hey, alle sind unzufrieden, alle hassen mich, ach da gucke ich mir doch lieber mal Kleider an, sonne mich in der Bewunderung der Kandidaten, von denen mich eigentlich keiner so richtig will, und bade in Selbstmitleid, weil mein Leben so grauenhaft ist, da mein Bruder mich verlassen hat. Mimimimi!
Die Autorin hätte einfach viel mehr auf die gegenwärtige Situation drauf eingehen müssen. Es gab einen bedeutenden Umschwung im Land, eine langjährige Konstellation wurde abgeschafft, man hat mit den Nachwirkungen zu kämpfen. Anstatt in irgendeiner Form Volksverbundenheit zu fördern und diese Probleme anzugehen, wird ein Treffen mit Personen unterschiedlicher Standesherkunft vereinbart. EIN (!!!!!!) Treffen. Und das war noch nicht mal Eadlyns Idee. Ernsthaft, auch der Vater nimmt eine ganz schlimme Rolle ein. Ja, was mit der Mutter von Eadlyn passiert ist, ist furchtbar. Da kann man nichts anderes zu sagen. Aber seine blutjunge Tochter so alleine zu lassen und das ohne große Erklärungen? Nein. Unverantwortlich. Hier hat die Autorin versucht, eine normale Familie hinter der Krone aufzubauen. Aber das funktioniert so nicht!
Auch hier hätte man viel mehr machen können. Eadlyn sagt immer wieder, wie sehr fie Bevölkerung sie verabscheut und trotzdem verlässt sie kein einziges Mal das Schlossgelände. Ehm, ja. Da kann man dann auch nicht helfen und nur den Kopf schütteln. Würde ich unter dieser Person leben müssen, ich hätte meine Bücher alleine gelassen und sie eigenhändig erwürgt. Hätte ich auch gerne durch das Buch getan. Schade, dass ich zu so etwas nicht fähig bin.

Das beste an den Büchern sind die Cover. Deshalb gibt es einen halben Stern von mir, der für das Cover jedoch echt verdient ist!