Rezension

Absoluter Lesetipp

Wenn ich tot bin - Karen Sander

Wenn ich tot bin
von Karen Sander

Bewertet mit 5 Sternen

Zehn Jahre ist es her, dass die kleine Madelin McFarland entführt wurde. Seitdem fehlt jede Spur von dem Mädchen. Bis es eines Tages an der Tür des Elternhauses klingelt. Madelin ist zurück und ihre Mutter Susan kann es kaum glauben. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer, denn während Susan schnell ein paar Einkäufe erledigt, verschwindet Madelin wieder, die jüngere Tochter Harper ist völlig verstört und Susans Mann Stuart wird schwer verletzt in der Küche gefunden. Alles sieht danach aus, als wäre Madelins Peiniger wieder aufgetaucht und eine junge Frau, die sich Amy nennt, ist auf der Flucht in die Highlands.

Meine Meinung

Der Klappentext dieses Buches hatte es mir sofort angetan und da ich bereits einige Bücher der Autorin gelesen hatte, waren meine Erwartungen an diesen Thriller recht hoch. Diese wurden dann auch absolut erfüllt und ich habe das Buch an nur einem Abend verschlungen. Es konnte mich absolut fesseln und ich habe es erst wieder aus der Hand gelegt, nachdem ich die letzte Seite gelesen hatte.
Karen Sander schreibt flüssig, direkt und schnörkellos und von der ersten Seite an befindet man sich mitten im Geschehen.
Das Tempo wird konstant hoch gehalten und der Leser kommt nur selten dazu, einmal Luft zu holen. Ein Plottwist jagt den nächsten und immer dann, wenn ich dachte, ich wüsste, wie der Hase läuft, wurde ich wieder eines besseren belehrt. Karen Sander ist es hervorragend gelungen, mich immer wieder ins Bockshorn zu jagen und erst das Ende bracht den großen Aha-Effekt. Chapeau, Frau Sander, damit konnten Sie mich wirklich begeistern.
Der Fall selber ist sehr berührend, schockierend und erschreckend glaubwürdig. Die Ereignisse fühlten sich real an und ich habe hier mit den Opfern mitgelitten. Sei es das Schicksal der jungen Madelin oder der Mutter, ich habe die Ängste und Verluste sehr gut nachempfinden können.
Dadurch, dass Karen Sander ihre Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, bekommt man einen guten Überblick. Man beobachtet eine junge Frau, Amy, auf ihrer Flucht durch die Highlands und hofft ständig mit ihr, dass sie ihrem Peiniger entkommen wird. Man leider mit der Mutter Susan, deren Gefühle ich sehr gut nachempfinden konnte und man beobachtet Ermittlerin Kate und stellt mit ihr gemeinsam Theorien zum Geschehen auf.
Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Ermittlerin Kate, die einen sehr guten Instinkt hat und nach aussen eine toughe Polizistin zu sein scheint, ist in ihrem Inneren eine Frau mit Unsicherheiten. Ich mochte sie gleich von Beginn an und würde mich freuen, mit ihr weitere Fälle lösen zu können. Susan, Madlins Mutter, ist mir ebenfalls sehr sympathisch und gerade als Mutter konnte ich sie sehr gut verstehen. Amy wollte ich beschützen und ich habe mit ihr mitgezittert und gebangt. Neben diesen drei Hauptfiguren gibt es noch einige Nebencharaktere, die allesamt klar und deutlich dargestellt wurden.

Mein Fazit

Spannend und temporeich, mit vielen unvorhersehbaren Plottwists und Charakteren, mit denen man mitfiebert, kommt der neue Thriller der Autorin Karen Sander daher. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und konnte gar nicht schnell genug lesen, um zu erfahren, was wirklich passiert ist. Ein wirklich gelungener Thriller, der für rasante Unterhaltung sorgt und mit dem Geschehen tief erschüttern kann. Danke, Frau Sander, für diesen absolut gelungenen Thriller! Ganz klare Leseempfehlung!