Als Gesamtpaket betrachtet, hat mir das Buch gut gefallen.
Frl. Krise ist Lehrerin an einer sogenannten Brennpunktschule. In ihrer Klasse sind zwei Kinder aus deutschstämmigen Familien, der Rest ist ein buntes Potpurri aus verschiedenen Nationalitäten. Lustig unterhaltend erzählt sie in „Ghetto Oma“ aus ihrem Schulalltag und blickt auch zurück in ihre Vergangenheit als Referendarin und junge Lehrerin mit Idealen. Viele dieser Ideale sind im Schulalltag verloren gegangen und mittlerweile ist sie froh, wenn sie wenigstens ein paar Minuten planmäßig Unterricht durchziehen kann, bevor wieder Störungen auftreten oder vom Thema abgeschweift wird.
Bei all dem Chaos in der Klasse wachsen einem die Schüler von Frl. Krise doch irgendwie ans Herz. Zwar sind sie laut, in manchen Sachen unbelehrbar, aber irgendwie auch zum liebhaben. Über ihre täglichen Verspätungen oder auch das Nichterscheinen kann man irgendwann nur noch schmunzeln, denn Frl. Krise ist es ja nicht anders gewohnt und hat sich damit abgefunden.
Witzig fand ich das Kapitel als Frl. Krise Facebook für sich entdeckt hat, um mit ihren Schülern in Kontakt zu bleiben und um ihnen ein bisschen hinterher zu spionieren. So können also auch soziale Netzwerke mal sinnvoll eingesetzt werden.
Das Buch ist locker und leicht geschrieben. Keine Lektüre, bei der man nachdenken muss, sondern einfach zum herunterlesen: Schmunzeln, Kopfschütteln, Lachen gehören hier dazu.
Das Cover gefällt mir allerdings gar nicht. In Schwarz-Weiß lächelt uns ein (wahrscheinlich) Fräulein entgegen, dem mit pinken Neonstiften Teufelshörner, Bärtchen und dicke Augenbrauen gemalt wurden. Hätte ich keine Leseprobe von diesem Buch gelesen, hätte ich es in einem Buchladen wahrscheinlich nicht in die Hand genommen.
Fazit
Als Gesamtpaket betrachtet, hat mir das Buch gut gefallen. Zugunsten kam mir, glaube ich, dass ich die Bücher von Frau Freitag nicht kenne, die eine Freundin von Frl. Krise ist. Die Bücher ähneln sich wohl etwas und so kann es sein, dass die Lesefreude vielleicht getrübt ist, wenn man Frau Freitag schon gelesen hat.
Ich fand den Ausflug ins Klassenzimmer amüsant, aber mehr dann auch nicht. Beim Lesen hat man Freude, aber nachdem man das Buch abgeschlossen hat, denkt man auch nicht mehr darüber nach.