Rezension

Lustig für zwischendurch, kein bleibender Eindruck, schade!

Ghetto-Oma - Frl. Krise

Ghetto-Oma
von Frl. Krise

Bewertet mit 3 Sternen

Ghetto-Oma
«Grade ist eine meiner Kolleginnen mit Burnout-Syndrom frühpensioniert worden – früher kannten wir den Begriff noch nicht, ihre Krankheit hieß schlicht Siekannsichnichtdurchsetzen.»
Ich kann mich des Eindruckes nicht wehren, dass es sich fast gleicht mit dem Buch „ Chill mal Frau Freitag“, ich weiß nicht, ob es daran liegt, das die beiden Lehrerinnen Freundinnen sind oder es liegt an der gleichen Autorin, das weiß man nicht so genau! Jedenfalls liest es sich genauso leicht fluffig wie das andere Buch, es ist unterhaltsam, witzig und auch manchmal ein wenig derb. Es ist in zwei Arten geschrieben, einmal aus der Sicht der Lehrerin, was sie in frühen Jahren schon alles erlebt hat , was auch optisch ein wenig abgrenzt. Und die andere Seite für nicht so belesene immer ganz kurze Kapitel für den normalen Schulwahnsinn. Das Buch ist trotzdem sehr witzig, auch sehr ironisch und nicht verletzend und das finde ich sehr stark. Frl. Krise schaut sich die Kids genau an und hört ihnen auch mal zu, was heutzutage gar nicht so üblich mehr ist. Und dadurch kann sie auch die meisten Kids verstehen, auch wenn sie aus der Türkei oder Polen oder Russen oder sonst einem Land kommen. Sie trifft auch viele wieder, nach ihrer Schulzeit, um die Ecke beim Einkaufen, aber aus den meisten wird doch nur ein Security Mann, so ist ihre Botschaft, aber vielleicht ändert sich das auch mal, das wäre ja den Kids zu wünschen. Denn einen hat sie wieder getroffen und er hat sogar eine Freundin, die auch in ihrer Klasse war, ist schon erstaunlich. Am witzigsten fand ich aber, wie der Schüler sagte „ Und Sie, immer noch Lehrerin?“ mit einem Blick, der nicht schlimmer hätte sein können. Eine Seite des Buches, man muss sich sehr auf die Sprache der Kids einlassen, denn sie lassen viel weg an den Sätzen, manchmal ganz lustig, manchmal aber auch sehr gewöhnungsbedürftig. Und das Wort „ Vallah“ wird auch laufend benutzt.
Das Buch ist für Leser, die gern was über den heutigen Schulalltag wissen möchten und sich darüber amüsieren, was da an so einer Brennpunktschule abgeht. Mich hat es leider nicht mehr so überzeugt, wenn man das erste Buch von Frau Freitag gelesen hat, weiß man ungefähr, was so abgeht. Ich war nicht mehr so belustigt, ich dachte, echt, vieles gleicht sich, kann auch sein, dass ich es nur so denke, aber ich fand es nicht so spannend, leider. Frl. Krise beschreibt die Gegebenheiten sehr bildlich, was sich aber auch für eine Lehrerin gehört, oder nicht? Ich finde, die Ghettosprache ja mal ganz witzig, aber in diesem Buch kommt sie sehr häufig zum Vorschein, von mir leider nur 3 Punkte, das Buch war ein wenig verschwendete Zeit für mich. Lustig für zwischendurch, kein bleibender Eindruck, schade!