Rezension

Als Thriller weniger überzeugend

Skalpelltanz - Jenny Milewski

Skalpelltanz
von Jenny Milewski

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch „ Skalpelltanz“ von Jenny Milewski erschien im Mai 2015 im Heyne-Verlag und umfasst 400 Seiten. Es handelt sich bei dem Buch um einen Debüt Thriller der Autorin.

Die Handlung in diesem Buch  ist ein wenig verzwickt, denn es handelt sich eher um ein Buch im Buch. Jenny Milewski schreibt über den  schwedischen Autor und Hauptprotagonisten Jonas Lehrmann. Dieser schreibt Horrorromane und ist berühmt geworden mit seinen Büchern über den Chirurgen Carl Cederfeldt.
Doch seit langem plagt ihn eine Schreibblockade und nicht nur die Leser wollen eine Fortsetzung seiner Romane, auch der Verlag möchte endlich ein neues Manuskript auf dem Tisch liegen haben.
Jonas Lehrmann aber beschließt, dass es keine weitere Folge über den Mörder Carl Cederfeldt geben wird und beginnt stattdessen einen anderen Roman zu schreiben. Doch es gelingt ihm nicht , denn  immer wieder bringt er Szenen zu Papier, die mit brutalen Morden, verübt von  Carl Cederfeldt enden. Dann sieht er auch noch den in seinen Büchern beschrieben schwarzen Hummer und plötzlich geschehen Morde in seiner Umgebung, die genau den in seinen Büchern vorkommenden entsprechen. Verständlicherweise  dauert es  nicht lang und er zweifelt an seinem gesunden Menschenverstand.. Auf der Suche nach der Wahrheit ist er gezwungen, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen, denn es gibt in seiner Familie ein großes Geheimnis, dass es endlich zu lüften gilt.

Das Buch beginnt ziemlich schleppend für einen Thriller. Der Leser erfährt nur etwas über die Schreibblockaden des Autors und ein Spannungsaufbau kommt nicht wirklich zustande. Da fällt es schwer weiter zu lesen, wenn in den ersten 100 Seiten nichts wirklich spannendes passiert.
Der Hauptprotagonist ist gut  und authentisch beschrieben, er wirkt nicht auf den ersten Blick sympathisch und hat einige Macken, was Rituale zum Beispiel betrifft, aber ich fand ihn durchaus gelungen. Auch die Nebenprotagonisten wie seinen Lektor zum Beispiel sind gut durchdacht, am besten fand ich seine Nachbarin Zofia, sie kommt ja sowas von sympathisch herüber.

Die Auszüge aus seinen Büchern oder die Gedanken, wenn er an dem neuen Buch schreibt, sind ideenreich und vor allem spannend – spannender als seine eigene Geschichte von Jenny Milewski an vielen Stellen. Davon hätte es dann ruhig noch mehr geben können. Obwohl einige Passagen , in denen die „Arbeiten“ von Carl Cederfeldt beschrieben wurden, ziemlich detailliert  und schon etwas brutal waren mit Ekelfaktor inbegriffen, fand ich sie dennoch gelungen und für mich persönlich waren sie für einen Thriller nicht to much. Schade, dass so wenig darin vorkam.
Gegen Ende des Buches war dann der Ausgang doch ersichtlich und irgendwie an den Haaren herbeigezogen. Wenn ich näher darauf eingehe, spoiler ich leider, deshalb lass ich das einfach so stehen. Spannend war es dann aber allemal und damit kam auch mein Lesefluss in die Gänge, wo ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte.  Leider etwas spät für einen Thriller.

Trotzdem finde ich das Buch insgesamt  unterhaltsam und vergebe 3 von 5 Sternen.