Rezension

Am Ende sind es immer die Freunde die zu einem halten

Wildblütenzauber - Anne Töpfer

Wildblütenzauber
von Anne Töpfer

Bewertet mit 5 Sternen

"Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren." (Johann Wolfgang von Goethe)
Der schmerzliche und unverhoffte Verlust, den Sarahs Mutter nach ihrem Unfall hinterlassen hat, kann sie noch immer nicht begreifen. Nur gut das Sarahs Freundin Doreen, die sie schon aus Kindertagen kennt, ihr in all dem Schmerz behilflich ist. Bei der kreativen Töpferin in der Boddenlandschaft Vorpommerns findet Lehrerin Sarah wieder neue Kraft und Hoffnung, um sich eine neue Zukunft aufzubauen. Bei der Beerdigung lernt Sarah ihre Großtante Rosa kennen, von der sie bisher nichts wusste. Diese bittet Sarah, sie in Nürnberg zu besuchen, da es um einige Familienangelegenheiten ginge. Als Sarah dann erfährt, dass sie ein Haus in Nürnberg geerbt hat, ist sie überrascht. Doch was sich dann in Nürnberg erfährt, damit hätte sie niemals gerechnet.

Meine Meinung:
Das Cover mit den verlockenden Törtchen lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und so ist es natürlich klar, dass es in Anne Töpfers Buch nicht nur um Trauer, Verlust, Freundschaft und ein Familiengeheimnis geht, sondern ebenso um leckere Kuchen und Rezepte, die man zum Teil am Ende des Buchs wiederfindet. Nach dem Roman "Das Brombeerzimmer" folgt nun das zweite Buch, bei dem es um Verlust und Trauer geht. Doch selbst wenn es um ein dramatisches Schicksal geht, gibt es doch viele humorvolle Akzente und wir treffen auf einige Personen aus dem ersten Buch. Diesmal geht es allerdings auf keine der Inseln der Nord - oder Ostsee, sondern in die Boddenlandschaft Vorpommerns, die besonders durch Fauna und Flora auffällt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Autorin mich wieder einmal mit auf eine Reise nimmt und wenn es nur in Papierform ist. Die schönen Beschreibungen des Lokalkolorits machen die Bücher der Autorin immer zu kleinen Urlaubserlebnissen. So kommen bei mir wieder einmal Urlaubsgefühle hoch, die ich regelmäßig bei ihren Büchern erlebe. Die innige Freundschaft von Sarah und Doreen hat mich sofort verzaubert, ich denke über so eine tolle Freundin würde sich jeder freuen. Besonders Doreen mit ihrer herzlichen offenen Art kann Sarah bei ihrem Verlust und der Trauer helfen und das, obwohl sie doch selbst in ihrem Leben so viel Schlechtes erfahren musste. Mit Cafébesitzerin Mandy lernt sie eine weitere sympathische Frau kennen, die außerdem die Gelüste der beiden Freundinnen auf Süßes stillt. Außerdem treffen sie auf Doreens Nachbarn Bernd, einem nörgelnden Stinkstiefel, der sich dann jedoch zu einem herzensguten Kumpel entwickelt und ihren Freundeskreis erweitert. Natürlich darf die Liebe ebenfalls nicht zu kurz kommen, die hier in Form einer kleinen Hundedame namens Daisy eingeläutet wird. Hier allerdings kommt es noch zu kleineren Missverständnissen, die erst von den Freundinnen geklärt werden müssen. Als großer Überraschung gibt es dann noch ein Familiengeheimnis, mit dem ich so gar nicht gerechnet habe. Das sich dabei die nette, sympathische Rosa ins Gegenteil verwandelt, hatte ich ebenfalls so nicht vermutet. Am Ende bin ich über den Ausgang noch nicht recht glücklich, den einiges bleibt offen und ungeklärt. Doch wer Autorin Andrea Russo als Anne Töpfer oder Anne Barns kennt, der weiß, dass sie ihre Romane und Charaktere gerne weiterführt und entwickelt. Von daher erwarte ich natürlich eine Fortsetzung mit den beiden Freundinnen Sarah und Doreen. Am Ende freue ich mich noch über hilfreiche Rezepte, wie die leckeren Traumstücke, den Sharbah und ein Hustensaft, von dem alle im Buch erwähnt wurden. Deshalb gibt es von mir 5 von 5 Sterne für diesen leichten sommerlichen Schicksalsroman.