Rezension

Amüsante Lektüre für zwischendurch

Spooky Lucy - Mein Date im Jenseits - Tamsyn Murray

Spooky Lucy, Mein Date im Jenseits
von Tamsyn Murray

Es ist wirklich ein Jugendbuch, das hier vorliegt, das merkt man deutlich. Nichtsdestotrotz war es sehr amüsant zu lesen und hatte auch einen eher ernsten Hintergrund zu bieten. Jedoch finde ich, dass alle Möglichkeiten nicht sehr ausgereizt wurden: Es gibt Lucys Mord und die Suche nach dem Mörder, die nur von Jeremy betrieben wird, weshalb dieser Erzählstrang sehr untergeht. Ich hätte es interessant gefunden, wenn auch Lucy mehr Unterstützung geboten hätte, mehr mitgearbeitet hätte, aber sie blieb eine einfache Jugendliche, die auf einem Herrenklo spukt und sich trotz ihres Todes hauptsächlich für Serien, Stars und Jungs interessiert. Das merkt man auch an ihrem weiteren Benehmen in Bezug auf Heps Probleme oder der Sache mit Elvira.
Es gibt viele interessante Erzählstränge, aber vermutlich zu viele, denn für mich wurden viele dieser Stränge nur gestreift, aber kaum ausgearbeitet. Im gesamten Buch fehlt mir einfach etwas die Tiefe, einzig und allein Heps Auftritt am Ende des Ganzen bietet dies. Alles bleibt oberflächlich und kann sich trotz dieser Möglichkeiten nicht richtig entwickeln. Es scheint mir immer wieder so, als würde die Autorin ihre Geschichte abspulen, aber nicht in die Tiefe gehen.

Und das spiegelt sich leider auch in den Charakteren wieder: Es sind keine plastischen Figuren, sondern alle bleiben nicht sehr greifbar. Dabei wäre es doch gerade spannend gewesen, in Lucys Charakter tiefer einzutauchen, ihre wahren Empfindungen. Mehr Gefühle, auch mal negative, hätten nicht geschadet. Die Protagonisten bleiben sehr einseitig. Dennoch merkt man immer wieder, dass der Versuch stattfindet, tiefer zu gehen, wie beispielsweise bei Elvira und ihren Ansichten, doch es gelingt der Autorin einfach nicht.
Leider sind auch die typischen Klischeebilder dabei: die zickige Teenagerin, der göttliche Junge, das Emo-Mädchen, usw. Und das in Kombination mit dieser Einseitigkeit und Oberflächlichkeit ergibt für mich keine schöne Charakterentwicklung.

Sprachlich ist hier natürlich keine große Komplexität zu erwarten, es ist nun mal ein Jugendbuch, und dem ist die Sprache durchaus angemessen. Also ist hier alles, wie zu erwarten.

Fazit

Die Grundidee finde ich sehr reizvoll, doch die Umsetzung hat mich nicht überzeugt: Das Buch ist sehr oberflächlich gestaltet, sowohl inhaltlich als auch bei den Protagonisten. Dennoch war es ganz amüsant zu lesen, aber eben alles andere als herausragend. Es ist Lektüre für Zwischendurch, mehr nicht.