Rezension

Amüsanter Kinderkrimi

Das Sandwichkind - Juliane Sophie Kayser

Das Sandwichkind
von Juliane Sophie Kayser

Bewertet mit 5 Sternen

„...“Du Ärmster“, jammerte die Verkäuferin aufs Neue. „du bist ein Sandwichkind.“ Dabei blickte sie Paule mitleidig in die Augen...“

 

Anfangs kann der 10jährige Paule mit der Aussage der Verkäuferin nichts anfangen. Er hat sich bisher nie so gesehen. Seine Mutter versucht, es ihm zu erklären. Na gut, seine ältere Schwester Anna weiß alles besser und der kleine Bruder ist ein verwöhntes Nesthäkchen.

In der Nacht verwandelt sich Paule. Sein Bauch wird zum Sandwich. Die Reaktion seines besten Freundes Max` in der Schule ist humorvoll.

 

„...Mensch, riechst du lecker. Da kann man ja richtig Hunger kriegen...“

 

Die Autorin hat einen spannenden und amüsanten Kinderkrimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.

Der Schriftstil passt zur Zielgruppe. Er sorgt für die rasante Entfaltung der Handlung. Das Geschehen ist nachvollziehbar und abwechslungsreich. Paule wird nach der Schule von Tini und ihrem Onkel entführt. Er soll Reklame für eine Gaststätte machen und Kunden anlocken. Schnell begreift er, dass vieles nicht so ist, wie es scheint und sein Auftrag einen ernsten Hintergrund hat. Er hört im Lokal ein Gespräch, das nicht für seine Ohren bestimmt war. Seinem Entführer steht selbst das Wasser bis zum Hals. Zwei Mädchen klären ihn auf: Tini Tortellini und Rita Ravioli.

Währenddessen unternehmen Paules Freunde alles, um ihn zu finden und zu befreien. Gut wird beschrieben, wie sie dabei vorgehen und jeder sich mit seinen Stärken einbringt. Gleichzeitig wird deutlich, wie sehr Anna ihren Bruder vermisst.

Mit Tini und Rita hat die Autorin zwei starke Mädchen kreiert. Trotzdem bleibt Paule der Mittelpunkt des Geschehens. Er nimmt das Heft des Handelns in die Hand und wird vom passiv Entführten zum Akteur.

Der stete Wechsel zwischen Erfolg und Niederlage hält den Spannungsbogen hoch. Gleichzeitig gibt es überraschende Wendungen. Selbst die Nebenrollen werden gekonnt ausgearbeitet. Ich denke dabei an den chilenischen Austauschschüler Arturo, der einem Abenteuer nicht abgeneigt ist.

Die Geschichte hat mich gut unterhalten. Es geht nicht zuletzt um Freundschaft und Zusammenhalt.