Rezension

Anders, aber gut

Gefangene der Dunkelheit - Karen M. Moning

Gefangene der Dunkelheit
von Karen M. Moning

Die junge Seherin MacKayla Lane, die sich in Dublin auf der Suche nach dem Mörder ihrer Schwester befindet, gerät in die Hände des gefährlichen Lord Master. Doch bevor der Herrscher über das Reich der Dunkelheit und seine Geschöpfe sie vollends in seinen Bann schlagen kann, wird Mac von ihren Freunden Dani und Barron gerettet. Vorerst in Sicherheit, erfährt sie, dass sich während ihrer Gefangenschaft Schreckliches ereignet hat: Die Barriere zwischen der Welt der Menschen und der der dunklen Mächte ist gefallen - und Macs Eltern sind in die Hände des Lord Master gefallen. Kann Mac sie retten und die Unseeligen in die Unterwelt zurückdrängen?

Am Anfang vieler Buchreihen gibt es ein gleichbleibendes Schema. Man lernt die Protagonisten kennen und ihre vertraute Welt. Irgendwann folgt dann ein Bruch und die Geschichte setzt sich neu zusammen und auch die Protagonisten entwickeln sich mit einem Schlag weiter.
Genau da ist nun das vierte Buch der Reihe um MacKayla Lane gelandet. Karen Marie Moning hat Macs Welt total auseinandergenommen und sie und die Leser sehen sich einem komplett neuem Umfeld gegenüber.
Das letze Buch der Reihe „Im Schatten dunkler Mächte“ hat mit einem Cliffhanger aufgehört und „Gefangene der Dunkelheit“ knüpft direkt dort an. Endlich wird der Leser von der Qual des Wartens erlöst. Dafür ist der Anfang aber wirklich Geschmackssache. Einige Leser wird es freuen, dass es so hoch her geht, andere wiederrum werden leicht genervt sein und sich wünschen, dass die Geschichte einfach vorangetrieben wird. Wenn es dann endlich weitergeht, erlebt der Leser eine komplett neue Welt. Die Mauern sind gefallen und die Seelie und Unseelie sind in unsere Welt vorgedrungen. Mac muss nun gegen eine Übermacht kämpfen. Hilfe bekommt sie dabei von den anderen Sidhe-Seherinnen, am meisten von Dani. Zwischen Mac und Rowena, der Anführerin der Sidhe-Seherinnen, kommt es immer wieder zu Machtspielen. Teilweise stockt die Geschichte dadurch ein bisschen, aber es ist trotzdem ein wichtiger Teil, der zur Weiterentwicklung Macs dazugehört.
Spaß macht bei diesem Buch einfach die Charaktervielfalt, die Moning aufgebaut und sich ausgedacht hat. Sei es die junge Dani, die sich superschnell bewegen kann und die passende Naivität für ihre Jugend mitbringt. V´lane und Barrons, Macy sexy und mysteriöse Begleiter. Inspector Jayne, der mittlerweile ein wahrer Kämpfer geworden ist und eine Art Bürgerwehr führt. Hinzu kommt nun noch der geheimnisvolle Ryodan, ein Handlanger Barrons.
Das Ende des Buches zieht sich wieder etwas in die Länge. Hier kann es passieren, dass man den einen oder anderen Satz einfach überliest. Aber Vorsicht, auf den allerletzten Seiten sollte man wieder aufmerksamer lesen, denn genau wie beim vorherigen Band, hört auch dieser mit einem absoluten Cliffhanger auf, der schon fast an Folter grenzt.

Fazit

Im Ganzen betrachtet ist dieser Band in vieler Hinsicht anders als die Vorgänger. Wer sich aber auf den Roman einlässt und am Anfang und am Ende einen langen Atem hat, der wird begeistert sein.
Für Teenager, die gerne Twilight lesen ist dieser Roman nur bedingt geeignet. Frauen ab 20 dürften sich von dieser Reihe mehr angesprochen fühlen.