Rezension

Anders als erwartet

Grave Mercy 01 - Die Novizin des Todes
von Robin LaFevers

Bewertet mit 3 Sternen

Womit ich nicht gerechnet hätte, weil es die Inhaltsangabe einfach nicht hergibt, sind diese vielen Fantasyelemente in dem Buch. Manchmal haben diese mir gefallen, weils in dem Moment zur Geschichte gepasst hat, manchmal fand ich sie irgendwie zu überzogen und somit einfach unpassend. Und manchmal hätte ich mir sogar noch mehr magische Momente gewünscht, weil es die gewöhnliche Stimmung etwas spannender gemacht hätte.

Ismae ist ein schwieriger Charakter. Sie ist sehr kühl und stark und unberechenbar. Die ganze Zeit hatte ich nicht das Gefühl, dass ich sie irgendwann mal richtig mögen könnte. Dabei ist sie aber keineswegs unsympathisch. Gerade diese Art, dass sie sich von keinem Mann etwas vorschreiben lässt, hat auch was. Trotzdem hätte ich mir bei ihrer Person etwas mehr Tiefe gewünscht. Ich denke ein tieferer Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hätten schon sehr geholfen sie besser zu verstehen.

Spannend war der erste Teil von "Grave Mercy" aber fast durchgehend. Historische Romane beschränken sich nur leider immer sehr auf Verrat an der Krone und das ist auch hier das Thema. Manchmal kam ich kaum hinterher mit den ganzen Namen und Beziehungen. Doch soweit ich das beurteilen kann, hat dann alles einen Sinn ergeben.

"Grave Mercy" ist keine kitschige Liebesgeschichte. Ab und zu wird es ein wenig prickelnd, aber nie so übertrieben, wie in manch anderen historischen Romanen und das hat mir wirklich gut gefallen. 

Das Ende fand ich hier nicht ganz so gelungen. Für mich war es so schnell abgearbeitet und es war nicht so richtig abgeschlossen. "Grave Mercy" ist zwar der erste Teil einer Trilogie, aber im zweiten Band ist Ismae nicht mehr die weibliche Hauptfigur. Vielleicht wird Ismae ja aber doch noch eine kleine Rolle spielen. Ich werde die Reihe auf jeden Fall nicht weiter verfolgen. 

Ich fand das Buch nicht total grottig, aber mich langweilt an historischen Romanen halt oft diese Geschichte mit dem Verrat an der Krone. Dann tauchen viele Namen und komplizierte Beziehungen auf und ich langweile mich schnell. Manchmal hätte es ruhig etwas mehr Fantasy und viel mehr Gefühl, was Ismae betrifft, sein können.