Rezension

Historisch, Romantisch... eine gute Mischung.

Grave Mercy 01 - Die Novizin des Todes
von Robin LaFevers

Bewertet mit 5 Sternen

Ismae, 17 Jahre alt, lebt in der Bretange im 15. Jahrhundert und sie hatte keine leichte Kindheit. Schon im Mutterleib wollte ihre Mutter sie von einer Kräuterhexe töten lassen, wodurch Ismaes Körper mit Narben gezeichnet ist. Als ihr Vater sie verkauft und sie zwangsverheiratet werden soll, gelingt Ismae die Flucht vor ihrem ebenso brutalen, zukünftigen Ehemann. Sie findet Unterschlupf im Kloster von St. Mortain. Dort dienen die Schwestern den alten Gottheiten, insbesondere dem Gott des Todes, Mortain. Um selbst ein neues Leben beginnen zu können, muss sie jedoch die Leben anderer zerstören. Sie wird zur Aufftragsmörderin ihres Gottes ausgebildet und bereits einer ihrer ersten Aufträge lässt sie gleich in einen schweren Gewissenskonflikt stürzen.

Grave Mercy ist der erste Teil einer Trilogie und spielt im 15. Jahrhundert in der Bretagne. Bereits der Klappentext hat mich neugierig auf das Buch werden lassen. Eine historischer Jugendroman, mit Fantasy-Elementen gespickt. Mal eine ganz neue Mischung für mich und ich war überrascht, wie gut es mir gefallen hat. Denn obwohl das Buch mit seinen mehr als 540 Seiten schon ziemlich dick ist, war ich innerhalb von drei Tagen damit fertig.

Bereits auf den ersten Seiten erfährt man von der schweren Kindheit, die Ismae hinter sich hat und leidet mit ihr. Ihre Mutter wollte sie schon vor der Geburt töten lassen. Doch das Gift der Kräuterhexe tötete sie nicht, sondern hinterließ nur hässliche Narben. Dass Ismae überlebte, ist nach Meinung der Kräuterhexe ein Zeichen dafür, dass sie vom Gott des Todes persönlich gezeugt wurde. Da ihre Mutter starb, wuchs Ismae nur mit ihrem brutalen Vater auf. Doch auch ihre Zukunft sollte nicht besser werden, denn vom Vater wird sie an den ebenso brutalen Guillo verkauft. Als dieser in ihrer Hochzeitsnacht ihre Narben entdeckt, die sie als Tochter des Todes zeichnen, fühlt er sich betrogen und will sie töten lassen. Doch mit Hilfe eines Priesters gelingt ihr die Flucht, was mich erst mal aufatmen ließ. Dieser bringt sie zum Kloster, wo sie von der Äbtissin vor die Wahl gestellt wird. Entweder dem Gott des Todes zu dienen oder zu ihrem verhassten und brutalen Ehemann zurück zu kehren. Ismae entscheidet sich für das Kloster und wird herzlich aufgenommen. Von da an macht es einfach nur noch Spaß sie auf ihrem weiteren Weg zu begleiten und ihre weitere Entwicklung mitzuerleben. Aus dem hilflosen, verängstigten Mädchen wird während ihrer Ausbildung zur "Novizin des Todes" eine selbstbewusste und mutige junge Frau, die auch über einige außergewöhnliche Fähigkeiten verfügt. Da sie alle Männer mit ihrem Vater und Ehemann gleichstellt, brennt sie darauf, ihren ersten Auftrag entgegen nehmen zu können.

Nach Abschluss ihrer dreijährigen Ausbildung wird sie an den Hof der bretonischen Herzogin geschickt, um einer Intrige, die aus dem engsten Kreis der Herzogin zu kommen scheint, aufzudecken und sie zu beschützen. Einer der Verdächtigen ist Gavriel Duval. Er arbeitet im Auftrag der Herzogin und Ismae gelangt als dessen angebliche Mätresse getarnt an den Hof. Doch auch seine Absichten der Herzogin gegenüber sind unklar. Allerdings ist der Auftrag der Ismae an den Hof führte schwieriger als gedacht und plötzlich keimen in ihr Gefühle für Gavriel, die sie zu verdrängen versucht. Neben den vielen undurchsichtigen Intrigen am Hofe der Herzogin, entwickelt sich eine sehr zarte Romanze zwischen Ismae und Gavriel, die aber nicht in den Vordergrund rückt, was mir sehr gut gefallen hat.

Der Schreibstil von Robin LaFevers ist wunderschön... flüssig geschrieben, spannend und mitreißend. Ich hatte das Buch, wie schon geschrieben, innerhalb von drei Tagen durch. Erzählt wird es aus der Sicht Ismaes, die mir von Anfang an sehr sympatisch war. Aber auch die anderen Charaktere, wie zum Beispiel Duval und seine Weggefährten "Die Bestie" und de Lornay, sind mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen. Sehr gerne hätte ich noch etwas mehr über Sybella, die fast zeitgleich mit Ismae ins Kloster gekommen ist und der sie am Hofe der Herzogin begegnet, erfahren. Aber das kommt dann vielleicht im nächsten Teil...

Insgesamt hat mir "Grave Mercy" echt gut gefallen. Eine sehr gelungene und interessante Mischung aus Intrigen, Romanze und Historischem. Sehr zu empfehlen und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.