Rezension

Angenehmer Wohlfühlroman

Es muss ja nicht gleich Liebe sein - Susan Mallery

Es muss ja nicht gleich Liebe sein
von Susan Mallery

Bewertet mit 4 Sternen

Als der charismatische Arzt Dr. Stephen Remington die Arztpraxis im verschlafenen Örtchen Lone Star Canyon übernimmt, gewinnt er aufgrund seiner Kompetenz und seines Einfühlungsvermögens schnell das Vertrauen seiner Patienten. Insbesondere die lokale Damenwelt ist verzückt über den gutaussehenden Neuzugang aus Boston und niemand ahnt, dass Stephens Neubeginn in der texanischen Provinz gleichzeitig auch ein Fluchtversuch vor seiner tragischen Vergangenheit ist. Er lebt ausschließlich für seinen Beruf und hat sich geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Die außergewöhnlich attraktive Inhaberin des Snip 'n Clip Friseursalons, die ihm während eines Tornados überraschend hilfreich zur Seite steht, weckt allerdings sein Interesse: sie ist anmutig und temperamentvoll zugleich – eine reizvolle Mischung! Gegen ein wenig Spaß ist schließlich nichts einzuwenden…es muss ja nicht gleich Liebe sein!

Auch die bildschöne junge Friseurin Nora Darby hat mit der Liebe abgeschlossen. Zu oft ist sie von den Männern in ihrem Leben enttäuscht und verletzt worden. Sämtliche Verehrer schlägt sie regelmäßig mit ihrer Schlagfertigkeit und ihren kessen Bemerkungen in die Flucht. Sollen die Menschen sie doch für unnahbar halten, das stört Nora wenig. Sie liebt ihre Selbstständigkeit und ist Friseurin aus Leidenschaft. Nur der - zugegebenermaßen passabel aussehende - neue Arzt der Stadt zeigt sich erstaunlich resistent gegen ihr Abwehrverhalten. Nora weiß nicht, was sie mehr überrascht: sein unkonventionelles Angebot einer Freundschaft mit gewissen Vorzügen oder dass sie tatsächlich versucht ist, eine Affäre mit ihm in Erwägung zu ziehen…

Susan Mallery weiß einfach, was einen Wohlfühlroman ausmacht und hat es wieder einmal geschafft, einen romantischen Hit voller Emotionen und tiefgründiger Charaktere zu schreiben. Mit einem lockeren, luftig-leichten Schreibstil, authentischen Dialogen, liebenswert ausgearbeiteten und nachvollziehbaren Hauptfiguren sowie einer Prise Humor beweist die Erfolgsautorin erneut ihr Können. Auch einige erotische Szenen sind geschmackvoll in die Handlung eingebaut worden. Ist das Ende ein klein wenig vorhersehbar? Gewiss, aber das tut der Story keinen Abbruch.

Das in hellen Farben gehaltene Cover verstärkt durch die scheinbar beliebig platzierten Blümchen und die unsymmetrische, 'aus der Reihe tanzende' Anordnung der Buchstaben des Titels den Eindruck von Leichtigkeit.

Ein klitzekleines Manko: Stephens Gedankengänge erschienen mir teilweise etwas zu übertrieben; dafür hätte ich mir mehr Szenen mit Noras sympathischer Mutter gewünscht.

Fazit: Empfehlenswert für Fans von Frauenromanen. Ein entspanntes Leseerlebnis für zwischendurch, perfekt für ein gemütliches Wochenende.