Rezension

Atemberaubend

Die Selbstmord-Schwestern - Jeffrey Eugenides

Die Selbstmord-Schwestern
von Jeffrey Eugenides

Bewertet mit 5 Sternen

Fünf Mädchen…der Wunsch nach Normalität und schwerwiegende Entscheidungen.

Ein kleiner amerikanischer Vorort. Die fünf Lisbon-Schwestern leben mit ihren religiösen Eltern ziemlich abgeschirmt von dem Rest der Nachbarschaft. Denn ihre Mutter möchte ihre Töchter vor den Gefahren der Welt und der Jugend beschützen.
Umso interessanter sind sie für die Jungs in ihrer Nachbarschaft. Sie bleiben unerreichbar und mysteriös. Alles was die Jungs von den Mädchen erhaschen können, wird gesammelt und bestaunt.
Alles geht seinen gewohnten Gang, bis die jüngste – Cecilia – sich die Pulsadern aufschneidet.
Nach dem Tod der Schwestern verändert sich für die Mädchen alles. Die Mutter isoliert sie nach einiger Zeit vollständig und die Mädchen versuchen verzweifelt mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen, jede auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Das Buch von Jeffrey Eugenides ist aus der Sicht der Jungen geschrieben. So bleiben die Mädchen auch für den Leser undurchschaubar und geheimnisvoll. In einer gewissen Naivität berichten die Jungen von dem Leben der Mädchen und den Zipfeln dessen, was sie von ihnen erhaschen können…sei es ein Lächeln, ein Foto, ein Tagebuch oder das Make-up. Die Jungen versuchen die Mädchen zu verstehen. Alles wird durch Dritte berichtet.
Die Frage der Motivation für die Selbstmorde tritt immer wieder in den Vordergrund.

Ein absolut packender Roman, auch wenn von Anfang an das Ende klar ist, schafft es der Autor doch, bis hin zur letzten Seite den Leser auf seine Seite zu ziehen und man genau wie die Jungs noch mehr über die Mädchen erfahren möchte und voller Ungeduld darauf wartet, einen Blick auf sie werfen zu können.
Mich konnte das Buch zu einhundert Prozent überzeugen.