Rezension

Atme, so lang du noch kannst!

Das große Schweigen - Katja Montejano

Das große Schweigen
von Katja Montejano

Bewertet mit 5 Sternen

>>Atme, so lang du noch kannst!<< – diese bizarre Nachricht erreicht die ehemalige Kripobeamtin Prime rose Bouillé kurz nach dem Mordanschlag auf ihren Vater, einen Berner Staranwalt. Es ist für sie der Anfang eines Alptraums. Ein gnadenloser Killer beginnt ein grausames Spiel und tötet Schlag auf Schlag ihre Freunde. Als Primerose erkennt, dass auch ihr Leben bedroht ist, trifft sie eine einsame Entscheidung ...

Katja Montejano öffnet ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte - die administrativ Versorgten- : rasant, gefährlich und nichts für Zartbesaitete.

Leseeindruck:

Mit "Das große Schweigen" liefert die Autoren Katja Montejano ein Kriminalroman der Extraklasse ab. Ein Krimi, der fast schon wie ein Thriller anmutet. Ich habe von der Autorin schon einige Romane lesen dürfen und war gleich nach Lesebeginn wieder mit dem Schreibstil vertraut.

Wie die Buchbeschreibung bereits aussagt, öffnet die Autorin ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte - die administrativen Versorgung: Jugendliche und Erwachsene, die den Behörden negativ aufgefallen waren, wurden von 1942 bis 1982 ohne Gerichtsurteil und zumeist auch ohne jegliche Anhörung in so genannte Arbeitsanstalten oder "Erziehungsanstalten" eingewiesen. Wie eingangs erwähnt: Dieser Kriminalroman liest sich fast schon wie ein Thriller an und so beginnt auch der Prolog mit einer Vergewaltigungs-Szene, welche Gänsehautfeeling aufkommen ließ. Dann lernen wir die Primrose ehemalige Kripobeamtin Primrose kennen, die kurz nach einem Mordanschlag an ihrem Vater eine mysteriöse Nachricht erhält: "Atme, so lange du noch kannst!" Und schon ist Primrose mitten in den Ermittlungen und in ihrem wohl persönlichsten Fall…

Mit den vielen Charakteren muss ich mich erst einmal warm werden, was mir aber schnell und einfach gelang. Besonders fesselnd fand ich an diesem Thriller - und für mich ist und bleibt es einer- , dass Handlung und Personen zwar frei erfunden sind, dennoch aber die Geschehnisse mit eben der seinerzeitigen Schweizer Geschichte eng verknüpft sind. Der Spannungsbogen zog sich von Pro- bis Epilog straff gespannt hindurch.

Dass es sich um ein Schweizer Krimi handelt war mir schon beim 3. Wort klar, da Schweizer ja keine ß verwenden, aber da gewöhnt man sich während des Lesens schnell dran. Die 25 Kapitel verteilen sich 255 Seiten und lasen sich packend, fesselnd und spannend. Sehr gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen!

@ esposa1969