Rezension

Atmosphärisch dicht

Nordsee-Nacht - Hannah Häffner

Nordsee-Nacht
von Hannah Häffner

Bewertet mit 5 Sternen

Im Jahr 1987 verschwindet Friederike spurlos aus einem Zeltlager in Hulthave. Kommissar Wedeland kann den Fall trotz intensiver Bemühungen nicht lösen. 25 Jahre später wird eine bewußtlose Frau am Strand von Hulthave aufgefunden. Es heißt, es handele sich um Friederike. Wedeland und die damalige Betreuerin Sascha kehren nach Hulthave zurück. Sie wollen endlich die Wahrheit herausfinden.

"Nordsee-Nacht" ist das erste Buch von Hannah Häffner. Mir hat es sehr gut gefallen. Aufgeteilt in zwei Teile, erlebt der Leser zunächst die Geschehnisse des Jahres 1987, im zweiten Teil die des Jahres 2012. Beide Teile sind gut erzählt und spannend. Während man im ersten Teil erfährt, was Sascha zu dem Verschwinden aussagt und welch Ungereimtheiten dabei aufkamen, erfährt man im zweiten Teil, welche Folgen der Fall für Sascha und Wedeland hatte. Die Ermittlungen in beiden Teilen fesseln auf eine unbeschreibliche Art. Durch die kurzen Kapitel und den sehr flüssigen Stil fliegt man hier durch die Seiten. Die Autorin hat ein Gespür dafür, wie düstere Atmosphäre erzeugt wird. Hier sieht man wirklich eine düstere Nordseenacht vor sich.  Was ebenfalls perfekt beschrieben wird ist das Dorfleben. Wer nicht in der Gemeinschaft ist, ist automatisch unter Verdacht. Das Gerede ist groß und man hat es schwer, diesen Verdacht abzustreifen. Klatsch und Tratsch sind an der Tagesordnung. 

Ich kann diesen Roman, der in Wirklichkeit ein Thriller ist, wärmstens empfehlen. Hier ist alles perfekt umgesetzt und ich bin schon auf weitere Bücher der Autorin gespannt!