Rezension

Auch Band 4 der Reihe um Toni Sanftleben konnte mich wieder auf ganzer Linie begeistern

Stille Havel - Tim Pieper

Stille Havel
von Tim Pieper

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Buch legt der Autor Tim Pieper den inzwischen bereits vierten Band seiner Reihe um Toni Sanftleben von der Kriminalpolizei Potsdam vor und konnte mich auch diesmal wieder auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden sind hier nicht erforderlich, da alle erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden werden, ohne den Lesefluss zu stören. Lesen sollte man diese Bände aber dennoch, weil sie ebenfalls beste Krimiunterhaltung bieten.

Der Mord an einem Kunstsachverständigen, dessen Leiche im Park Sanssousi gefunden wird, führt Toni Sanftleben und sein Team diesmal in die schillernden Welten der Kunst- und der Filmbranche. Welche Rolle spielt das wertvolle Porträt, für das sich das Opfer kurz vor seinem Tod so auffallend interessiert hat ? Und wer ist die geheimnisvolle Frau auf dem Bild, die dort mit einem Schleier verhüllt ist und daher zunächst nicht identifiziert werden kann ? Ein kniffliger Fall, der Toni vor ziemliche Rätsel stellt. Das in seinem Team der Haussegen gerade mächtig schief hängt, macht die schwierigen Ermittlungen auch nicht wirklich einfacher. 

Auch dieser Band bietet wieder eine gut aufgebaute Geschichte mit sorgfältig charakterisierten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen und mit einem ausgeklügelten Fall, der am Ende überzeugend aufgelöst wird und dabei für die eine oder andere Überraschung gut ist. 

Der Autor erzählt seine Geschichte auf zwei Zeitebenen, die am Ende auf äußerst gelungene Art und Weise zusammengeführt werden. So können wir neben den aktuellen Ermittlungen auch die mitunter tragische Geschichte der Schauspielerin Lydia Riefenberg erleben, deren Stern durch die besondere und natürlich nicht gerade selbstlose Förderung von Joseph Goebbels aufgeht. Dieser Strang bietet faszienierende Einblicke in die Filmwelt zur Zeit des zweiten Weltkrieges, für die der Autor, wie schon bei ihm gewohnt, sehr akribisch und umfassend recherchiert hat. 

Ein toller Kriminalroman aus einer Reihe, die meiner Meinung nach mit jedem Band besser wird und hoffentlich noch einige Fortsetzungen nach sich ziehen wird.