Rezension

Toni Sanftlebens neuester Fall

Stille Havel - Tim Pieper

Stille Havel
von Tim Pieper

Bewertet mit 5 Sternen

Der Kunstsachverständige der im Park von Sanssouci tot aufgefunden worden war, hatte zuletzt ein auffälliges Interesse an einem bestimmten Gemälde im Museum Barberini gezeigt. Auf diesem Gemälde ist eine schwarzgekleidete Frau, die einen Schleier trägt, der ihr Gesicht verhüllt, zu sehen. Niemand weiß, wer diese Frau ist. Hauptkommissar Toni Sanftleben ermittelt und die Spuren führen zum Filmunternehmen Ufa und einer alten Havelvilla. Hinter deren Mauern verbirgt sich etwas Ungeheuerliches.

 

Meine Meinung

Ich habe schon viele Bücher von Tim Pieper gelesen und habe sie immer super gefunden. Ich wurde auch bei diesem Buch nicht enttäuscht. Es ist wie immer angenehm und flüssig zu lesen und unkompliziert geschrieben. In der Geschichte war ich wieder schnell drinnen, konnte mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Toni Sanftleben, der, obwohl jeder um ihn herum Alkohol trinkt, es schafft, darauf zu verzichten. Denn das wäre für ihn sehr gefährlich.  In Marie Hellström die viel zu wenig über ihre Großmutter gewusst hatte. In Lydia, die ich nur teilweise verstand. Ich verstand, dass sie nicht mehr in die Armut einer Kneipenwirtstochter zurückfallen wollte, aber was sie dafür tun musste und tat….. Ich verrate es hier nicht, denn das soll der geneigte Leser bitte selbst lesen. Das Buch ist auf zwei Zeitebenen aufgebaut. Die Zeit in der Lydia im Filmgeschäft Fußfasste, die Kriegsjahre und die Jahre danach. Und die Zeit in der Toni Sanftleben den Mord aufzuklären hatte, also die Gegenwart. Am Ende wurde es noch etwas überraschend – obwohl ich selbst schon einen Verdacht hatte. Natürlich nicht so konkret. Das Buch lässt sich auch sehr gut eigenständig lesen, man muss die Vorgänger nicht unbedingt gelesen haben. Jedoch entgeht einem da so mancher Lesegenuss und die Vorgänge, die Tonis Privatleben betreffen. Auf jeden Fall hat mich dieses Buch wieder gefesselt, in seinen Bann gezogen und sehr gut unterhalten. Es war spannend vom Anfang bis zum Ende. Von mir eine Leseempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.