Rezension

Auch bei seinem zweiten Fall kann das gut aufeinander abgestimmte Ermittlerinnen-Duo überzeugen

Tote Augen weinen nicht (Thriller) -

Tote Augen weinen nicht (Thriller)
von Gunnar Schwarz

Bewertet mit 4.5 Sternen

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz sein Ermittlerinnen-Duo Charlotte „Charlie“ Bekker und Stella Meislow in ihren zweiten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Zudem zieht sich zusätzlich zum in sich abgeschlossenen Hauptfall ein roter Faden durch die Reihe, der sich um einen alten Fall von Charlie dreht und in diesem Band eine überraschende Wendung nimmt, die mit einem bösen Cliffhanger aufwartet.

Bei ihrem zweiten Fall bekommen es Charlie und Stella mit einer grausam zugerichteten Frauenleiche zu tun, der ein Messer ins Herz gerammt wurde. Zusätzlich steckt in jedem ihrer Augen ein Nagel. Während die beiden Ermittlerinnen noch rätseln, welche Botschaften der Täter mit diesen Details senden will, hat dieser längst seine nächsten Opfer ins Visier genommen. Und so werden die Ermittlungen urplötzlich zum Rennen gegen die Zeit.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei schlägt er ein hohes Tempo an, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittlerinnen erzählt, die langsam, aber sicher zu einem schlagkräftigen Team zusammenwachsen. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Auftritte der beiden gut aufeinander abgestimmten Ermittlerinnen bin ich schon sehr gespannt.