Rezension

Auf halber Strecke stecken geblieben

Der Tod fährt Audi
von Kristian Bang Foss

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Meinung:
Asger wird nachlässig. Zuerst verpatzt er einen Auftrag seiner Werbeagentur, indem er Fotos aus dem Internet verwendet und für seine Zwecke lediglich etwas aufhübscht, was ihm die Kündigung in der Firma einbringt. Anschließend versaut er es sich auch noch mit seiner Freundin, die ihn ohne mit der Wimper zu zucken vor die Tür setzt. Als ihm nach einiger Zeit des Rumgammelns das Geld ausgeht, muss er gezwungenermaßen einen Job annehmen. Angeboten wird eine Stelle als Pflegehelfer bei einem schwerkranken jungen Mann. Relativ unmotiviert tritt er die Stelle bei Waldemar an. Irgendetwas fasziniert ihn jedoch an Waldemar und die beiden raufen sich schnell zusammen und schmieden kurz darauf sogar außergewöhnliche Pläne.

Der Anfang hat mir sehr gut gefallen. 
Asger muss erst einmal alles verlieren, um dann anhand eines schwerkranken jungen Mannes das Leben auf eine ganz neue Art betrachten zu können.
Er erlebt Menschen, denen es wesentlich schlechter geht als ihm, die um jede kleine Annehmlichkeit kämpfen müssen und dennoch nicht aufgeben oder sich hängen lassen.
Asger wirkt auf seine spezielle Art ehrlich betroffen und handelt emotional. Die Schilderungen sind teilweise wirklich sehr witzig aber auch gefühlvoll. Trotz des ernsten Hintergrundes bekommt man als Leser doch so einiges zu lachen. 
Mit dem Aufbruch nach Marokko verändert sich die Geschichte jedoch merklich. Alles wird irgendwie flach und emotionslos. Der Witz ist raus und auch die Gefühle verlieren sich auf der Reise. Es wirkt plötzlich wie ein Reisebericht, der vorhersehbarer nicht sein könnte.
Ich fand das sehr schade, denn ich hätte Asger und Waldemar da mehr gewünscht.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Außen schöne Farben und der Bulli mit dem Rollstuhl oben drauf. Und innen eine angenehme Schriftgröße, die die Augen nicht überstrapaziert.

Fazit:
Eine Geschichte, die ihre Höhepunkte vor Antritt der eigentlichen Reise hat. Schnell zu lesen, jedoch alles andere als ein Highlight für mich. Und von „Ziemlich beste Freunde“ ist die Story leider so weit weg, wie Dänemark von Marokko. Schade, ich hatte mir von diesem Buch wesentlich mehr erhofft.