Rezension

recht witzig mit klar gezeichneten Charakteren

Der Tod fährt Audi
von Kristian Bang Foss

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:

Der Werbetexter Asger wird nach einer grandios verpatzten Kampagne gefeuert und fühlt sich von der Welt betrogen. Als er einen Pflegejob bei einem Mann im Rollstuhl annehmen soll, will er sich am liebsten drücken. Aber dann freunden sich Asger und der todkranke Waldemar an. Mit gnadenlosem Zynismus und viel schwarzem Humor betrachten sie ihr tristes Dasein. Bis Waldemar Asger zu einer verrückten Reise von Dänemark bis nach Marokko überredet, wo es einen Wunderheiler geben soll.
Die Fahrt mit einem schrottreifen VW-Bus durch ganz Europa wird zu einem unvergesslichen Erlebnis voller skurriler Begegnungen und ungeahnter Hürden. Und was hat es mit dem mysteriösen Audi auf sich, der an den unterschiedlichsten Orten der Reise immer wieder auftaucht? Der Tod fährt Audi ist ein herrlich unterhaltsamer, tragikomischer Roman über eine einzigartige Freundschaft und die Abenteuer, die das Leben bis zuletzt bereithält. (Quelle: carl´s books)

Meine Meinung:

Asger ist ein Werbetexter in Kopenhagen. Als er eines Tages unter Druck gerät, unterläuft ihm bei einer Kampagne, die er am nächsten Tag präsentieren soll, ein folgenschwerer Fehler. Daraufhin verliert er seinen Job, ausgerechnet wo die Arbeitslosigkeit bereits so hoch ist. Asger lässt sich gehen, was seiner Beziehung nicht besonders gut bekommt. Seine Freundin schmeißt ihn raus, er landet bei seinem Freund. Dieser weckt Asger auf, so dass er wieder am Leben teilnimmt. Er bekommt eine Pflegestelle zugewiesen, wo er Waldemar kennenlernt. Ein junger Mann im Rollstuhl. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sich Asger und Waldemar an und es entsteht der Plan nach Marokko zu fahren, wo es einen Wunderheiler geben soll.

Können die beiden Männer ihren Plan umsetzen? Wie wird die Reise verlaufen? Und was hat es mit dem Audi auf sich, der immer in brenzligen Situationen auftaucht?

Der Roman „Der Tod fährt Audi“ stammt von dänischen Autor Kristian Bang Foss. Er hat bereits zwei sehr erfolgreiche Romane veröffentlicht, für mich war dieses Buch das erste von ihm.

Die Protagonisten im Roman sind sehr klar und deutlich gezeichnet.

Asger ist ein Werbetexter und wohnt in Kopenhagen. Allerdings verliert er in einer Krise seinen Job, was ihn doch sehr mitnimmt. Asger lässt sich daraufhin sehr gehen und so ist auch seine Freundin weg. Ich geb zu es gab Zeiten wo mir Asger doch ziemlich leid getan hat. Doch dann geht es aufwärts und als er einen Job als Pfleger annimmt ist er wieder positiver gestimmt. Er musste erst mal alles verlieren um zu begreifen was das Leben noch für ihn bereit hält.

Waldemar ist ein junger Mann im Rollstuhl. Er lebt in einem sozialen Brennpunkt. Er hat mir persönlich gut gefallen. Waldemar kämpft für sein leben, auch wenn andere ihn vielleicht schon längst aufgegeben haben. Es scheint sogar als ob er Asger quasi die Augen öffnet, denn er versteht mehr vom Leben als manch anderer.

Diese beiden sehr unterschiedlichen Charaktere kommen zusammen und es entwickelt sich eine wirklich tolle Freundschaft.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und recht witzig, zumindest zu Beginn. Allerdings verliert Kristian Bang Foss im Verlauf der Handlung seine Leichtigkeit ein wenig.

Geschildert wird das Geschehen aus Sicht von Asger in der Ich-Perspektive. Er bringt die Handlung recht schnell auf Trab und man ist rasch mittendrin.

Die Handlung wirkt wie aus dem Leben gegriffen. Sie ist ziemlich rasant, eben ein richtiges Roadmovie und spiegelt unsere Gesellschaft sehr gut wieder. Es wirkt realistisch, besonders die Krankheit von Waldemar wird recht gut dargestellt. An manchen Stellen wären mir zwar gerne noch ein paar Details lieb gewesen aber gut, man kann nicht alles haben.

Was mich etwas gestört hat, ab dem Zeitpunkt wo es auf nach Marokko geht, wirkt die Handlung recht vorhersehbar. Es wandelt sich ein wenig zu einem Reisebericht.

Das Ende empfand ich als ganz okay. Es ist passend, auch wenn es etwas tiefgründiger hätte sein können. Auf jeden Fall aber stimmt es nachdenklich.

Fazit:

Zusammengefasst ist „Der Tod fährt Audi“ von Kristian Bang Foss ein recht guter Roman.

Klar gezeichnete Charaktere, der witzige Stil und eine Handlung mit Höhen und Tiefen, die aus dem Leben gegriffen wirkt, haben mich doch recht gut unterhalten können.

Gar nicht mal so schlecht!