Rezension

Auftakt einer charmanten Cozy Fantasy-Reihe

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen -

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
von Heather Fawcett

Bewertet mit 4 Sternen

Professorin Emily Wilde ist DIE Expertin der Feenforschung. Um endlich ihre Enzyklopädie über die faszinierenden Wesen fertigstellen zu können, macht sie sich auf eine Forschungsreise in das verschneite Dorf Hrafnsvik. Von den Bewohnern wird sie mit Misstrauen aufgenommen, was zum einen an ihrem riesigen Hund Shadow liegt, aber auch daran, dass Emily Menschen nicht besonders leiden kann. Dann taucht auch noch ihr Rivale Wendell Bambleby auf und bringt ihre Forschung und ihr Leben durcheinander.

„Emily Wildes Enyzyklopädie der Feen“ ist der erste Fantasyroman für Erwachsene der kanadischen Autorin Heather Fawcett. Geschildert wird die Handlung aus der Sicht der Protagonistin in der Ich- und Vergangenheitsform, manchmal werden aber auch Tagebucheinträge mit eingewoben. Emily ist dabei eine äußerst charmante Erzählerin, die ihre Emotionen nicht versteckt und auch mit Humor und Selbstironie nicht geizt. Vor allem ihr Blick auf ihren Konkurrenten Wendell ist herrlich und die ständigen Streitgespräche zwischen den beiden machen einfach Spaß.

Ich muss zugeben, dass sich die Ereignisse hier nicht unbedingt überschlagen. Den Großteil des Buch machen Emilys Forschung und ihre Begegnungen mit dem Feenvolk und den Menschen im Dorf aus. Für mich ist aber genau das ein Plus, denn die Autorin verwendet dadurch deutlich mehr Aufmerksamkeit auf die feinen zwischenmenschlichen Beziehungen und ihre Besonderheiten. Während Emily über die Feen gut Bescheid weiß, muss sie erst nach und nach lernen, wie die einzelnen Dorfbewohner ticken, was sie brauchen und was sie sich wünschen.

Gut gefallen hat mir außerdem, dass mit Emily eine Frau aus dem akademischen Bereich im Fokus steht. Als solche hat sie immer noch Nachteile gegenüber ihren männlichen Kollegen; so ist Wendell beliebter und wird beruflich bevorzugt – doch Emily kämpft um den Platz, der ihr dank ihrer Forschung zusteht. Einziger Kritikpunkt? In der Handlung wiederholen sich einige Elemente, so wird bspw. 3 mal aufgebrochen, um jemanden zu retten, es geht immer wieder um Wendells Faulheit usw. Dennoch ist Band 2 ein Muss!