Rezension

Aufzugeben ist keine Option

Das Kreuz der Hugenotten -

Das Kreuz der Hugenotten
von Claudius Crönert

Bewertet mit 5 Sternen

Dieser historische Roman spielt um 1700 in Berlin, wo Friedrich III. (der „schiefe Fritz“) als Kurfürst in Brandenburg regierte. Zusammen mit seiner Ehefrau Sophie Charlotte, einer sehr gebildeten, aber nicht ungefährliche Frau, will er den wirtschaftlichen Aufschwung forcieren und daher wurden die in Frankreich verfolgten und fortschrittlichen Hugenotten nach Brandenburg eingeladen und auch von ihm protegiert. Dies führt zu Spannungen in der deutschen Gemeinde.

Ich bin sofort sehr gut in die Geschichte gekommen und war von diesem Buch bis zum Schluss total begeistert. Dies lag nicht nur an dem herrlichen, flüssigen Schreibstil von Claudius Crönert, sondern auch an der Struktur des Buches. So haben die einzelnen Kapiteln noch weitere angenehm kurze Unterkapiteln.

Ich finde die Hauptfiguren Claire, Paul und Lorenz mit all ihren Ecken und Kanten sehr sympathisch. Wohingegen auf mich die Deutschen, die den Franzosen gegenüber skeptisch eingestellt sind, wie Martin oder der Lohmüller, sehr unsympathisch wirkten. Ich konnte mir alle Protagonisten richtig gut vorstellen. Einerseits die eleganten Franzosen, die sich anpassen möchten und andererseits die eher einfachen, ungehobelten Berliner, die diese eleganten Ausländer als Störfaktoren ansehen.

Ich finde die historischen Informationen über die Hugenotten, die unterschiedlichen Gerbverfahren, die gesellschaftlichen Spannungen und die politischen Zusammenhänge sehr interessant und diese wurden vom Autor sehr geschickt in die Handlungen eingeflochten.

Fazit:
Dies ist ein sehr gut lesbarer historischer Roman über die Hugenotten in Berlin kurz bevor sich Friedrich zum König in Preußen krönte. Ich spreche hier eine uneingeschränkte Kauf- und Leseempfehlung aus.