Rezension

Refugiés aus Frankreich ... sie wurden freundlich empfangen – bis es ums Geld ging ...

Das Kreuz der Hugenotten -

Das Kreuz der Hugenotten
von Claudius Crönert

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch mit seinem wunderschönen Cover hatte aufgrund seines Klappentextes und weil ich den Autor und seine Bücher sehr schätze, meine Neugier geweckt. Und was soll ich sagen, meine Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen! Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie ich in das frühe 18. Jahrhundert in Berlin eingetaucht war und miterleben durfte, wie sich das Leben rund um die Hugenotten und die alteingesessenen Berliner Bürger gestaltete. Claudius Crönert nahm mich mit auf eine spannende Reise und durch seine Augen konnte ich mich rasch frei im alten Berlin bewegen. Dort traf ich auf zwei starke Protagonisten namens Paul Dechamps und Lorenz Haeuser und schon bald ging es nicht mehr nur um Konflikt zwischen den Gerbern und dem Handschuhmacher Paul sondern auch um Claire Dechamps, die sich recht ungewollt einen besonderen Platz eroberte …

Während ich ein wenig überrascht war, wie wenig Raum der Bau des französischen Doms einnahm, war ich doch schnell wieder versöhnt durch die Vielfalt an Informationen, die mir mit diesem Buch vermittelt wurden, ohne auch nur einen Moment langweilig zu werden. Auf authentische Weise wird der Integrationskampf der zwei so verschiedenen Gruppen ausgefochten aber auch der gar nicht so weit zurückliegende dreißigjährige Krieg und Kurfürst Friedrichs Streben nach der Krone werden auf abwechslungsreiche Weise mit in die Geschichte eingebunden. Mit der Neuauflage dieses historischen Romans hat der GMEINER Verlag dem Autor Claudius Grönert zu neuer Aufmerksamkeit verholfen. Eine wohlverdiente Ehre, wie ich finde. Von mir bekommt das Buch begeisterte fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung nicht nur für geschichtsinteressierte Leserinnen und Leser!