Rezension

Austausch der Besten

Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta
von Gil Ribeiro

Bewertet mit 5 Sternen

Ein europäisches Austauschprogramm von Kriminalbeamten macht es möglich: ein deutscher Kommissar kommt ins portugiesische Fuseta, das nur knapp vorm Ar... der Welt liegt. Sein Name ist Leander Lost und er ist seltsam, finden seine neuen Kollegen Carlos und Graciana. Gekleidet wie ein Bestattungsunternehmer, trotz der septemberlichen Wärme, spricht er nach dreiwöchigem Sprachkurs fließend Portugiesisch und versteht trotzdem keiner der Witze oder Ironie der anderen. Gleich am ersten Tag macht er sich unbeliebt. Um einen Verbrecher zu stoppen, schießt er Carlos ins Bein. Kein Beginn einer wunderbaren Freundschaft, doch da ist etwas, das die anderen erst später erfahren - Lost ist Asperger mit Inselbegabungen, und er wird noch ein wertvolles Mitglied ihres Teams werden.

Ich habe diesen Krimi von der ersten Seite an genießen können. Mal davon abgesehen, dass hier mal ein wirklich originelles Setting in Portugal mit dem seltsamen Leander Lost aufgebaut wurde, gab es auch einen Schreibstil, der endlich mal wieder nicht in den Augen wehtat und eine Kriminalgeschichte mit Hintergrund, die nicht schon von hier bis Sibirien ausgelutscht und langweilig ist. Geradezu niederknien möchte man für die Protagonisten, die alle interessant und gut ausgearbeitet waren und hallelujah, keiner von ihnen war depressiv und/oder Trinker. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gab (und das ist ein pures Luxusproblem), dann der, dass mir relativ schnell klar war, wer hinter allem steckte, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich möchte mehr von diesem coolen Team lesen!

Kommentare

Diamondgirl kommentierte am 06. Juni 2017 um 19:22

Dem kann ich mich nur anschließen!

wandagreen kommentierte am 06. Juni 2017 um 19:34

Super Rezi. Fürs Portugiesischlernen habe ich länger gebraucht ;-). Hatte aber auch keinen Colt dabei.