Rezension

AUTIST UNTER MORDVERDACHT

In den Augen der anderen - Jodi Picoult

In den Augen der anderen
von Jodi Picoult

Jacob hasst die Farbe Orange. Und er hasst es, wenn sein gewohnter Tagesablauf gestört wird. Routinen sind für ihn lebenswichtig, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom. Doch dann wird seine Erzieherin erschlagen, und Jacob wird des Mordes verdächtigt. Die von seiner Mutter Emma mühsam erkämpfte Normalität bricht zusammen. Alle Beweise sprechen gegen Jacob. Doch Emma nimmt den Kampf auf. Denn es geht darum, ihren Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren - und um die Rechte von Menschen, die anders sind.

Das Buch begleitet einen aus mehreren Ich-Perspektiven durch die Geschichte. Jeder Akteur hat seine eigenen Ansichten, Denweisen und Charakterzüge. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen wird dem Lesen gezeigt, mit welchen Problemen Jacob im Alltag zu kämpfen hat und wie Aussenstehende ihn wahrnehmen. Zudem versucht man die Gedankengänge der Figuren nachzuvollziehen, um herauszufinden, wer die Erzieherin erschlagen hat.

Jodi Picoult schafft es immer wieder mit ihrem Schreibstil zu fesseln und in ihren Geschichten die Spannung oben zu halten.

Ein guter Krimi für zwischendurch, den ich ohne schlechtes Gewissen weiter empfehlen kann.

 

ÜBER DIE AUTORIN

Die gebürtige New Yorkerin Jodi Picoult eroberte im Sturm die Herzen ihrer Leser. Vor allem ihr Talent , mit Feingefühl vielschichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben, schätzen ihre Fans. Die 1967 geborene Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Hanover, New Hampshire. Bereits während ihres Studiums widmete sie sich dem Schreiben und arbeitete zunächst als Texterin und Lehrerin. Ihren ersten Roman verfasste sie 1992, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Damit sie für ihre Bücher effektiv recherchieren kann, hat ihr Mann seinen Beruf aufgegeben. Jodi Picoult kann so die Schauplätze ihrer Romane besuchen, um eine genaue und authentische Beschreibung zu liefern. Kein Wunder also, dass man mit ihren Romanhelden jedes Mal mitfiebert, als ob sie wirklich wären.