Rezension

Leidenschaft, die zum Verhängnis wird!

In den Augen der anderen - Jodi Picoult

In den Augen der anderen
von Jodi Picoult

Bewertet mit 4 Sternen

Der 18-jährige Jacob Hunt ist anders, als andere Jungen in seinem Alter. Er hasst die Farbe Orange, hasst es, wenn sein Tagesablauf gestört wird, hasst alles, was nicht nach Plan läuft. Doch Jacob kann nichts dafür, er hat das Asperger-Syndrom. Zwar steht ihm seine Mutter Emma immer zur Seite und auch sein jüngerer Bruder Theo hilft ihm (widerwillig), aber dennoch ist das Leben nicht so einfach. Der Vater hat sich, nachdem Jacobs Krankheit diagnostiziert wurde, aus dem Staub gemacht. Zwar zahlt er regelmäßig Unterhalt, doch sonst ist er nicht für seine Familie da.

 

Wie es häufig bei Menschen mit dem Asperger-Syndrom vorkommt, hat auch Jacob Spezialinteressen, die ihn mehr fesseln, als alles andere. In seinem Fall ist es Ermittlungsarbeit der Polizei. Mit Vorliebe baut er auch selbst Tatorte nach und lässt seine Familie die Fälle lösen. Auch liebt er die TV-Serie "CrimeBusters", die Tatorte nachstellen und lösen und er verpasst nie eine Folge, obwohl er sie schon alle auswendig kennt.

 

Um sein Sozialverhalten zu verbessern, trifft er sich zweimal wöchentlich mit der 23-jährigen Jess, seiner Sozialtherapeutin. Zwar studiert diese noch, doch die Arbeit mit ihr hilft ihm sehr, sodass es ihm möglich ist, leichter mit seiner Umwelt zu agieren. Dann verschwindet Jess eines Tages, ihr Haus weist Spuren einer Entführung auf, doch sie selbst bleibt verschwunden. Kurz darauf wird ihre Leiche gefunden und Indizien am Fundort führen direkt zu Jacob ...

 

 

Leidenschaft, die zum Verhängnis wird! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir die Darstellung des Asperger-Syndroms bei diesem jungen Mann gefallen, für den seine Mutter gekämpft hat und jeden Tag kämpft, damit er ein möglichst normales Leben im Rahmen seiner Möglichkeiten führen kann, doch wie "beschränkt" diese Möglichkeiten sind, ist hier sehr gut dargestellt. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Besonders gut hat mir hier die Figur des Jacob gefallen, der zwar hochintelligent ist, jedoch auf Grund seiner Erkrankung Schwierigkeiten mit dem "normalen" Leben hat. Den Schreibstil empfand ich als sehr packend, ebenso den Plot, sodass ich mich hier kaum von dem Buch lösen konnte.