Rezension

B-B-Banküberfall

Wie ich aus Versehen eine Bank ausraubte (Roman) - Simon Bartsch

Wie ich aus Versehen eine Bank ausraubte (Roman)
von Simon Bartsch

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext ==

Jan ist verliebt in Laura. Ein Teufelsweib! Sie macht die lustigsten Grimassen, schreit die tollsten Ausdrücke und mit ihr kann man einfach Pferde stehlen gehen. Und Geld. Denn mit der jungen Frau raubt der etwas einfältige Jan „unfreiwillig“ eine Bank aus. Unfreiwillig, weil Laura unter dem Tourette-Syndrom leidet. Das ungleiche Paar macht sich mit der Beute auf eine Reise durch halb Europa. Ob als versehentlicher Drogenkurier in Brüssel, Roof Climber auf dem Eiffelturm oder Karnevalsprinz vor dem Buckingham Palace – Jan ist bei seinen Aktionen stets in seinem Element und bei seinen Schilderungen im eigenen Blog sehr ausführlich. Doch die plötzliche Berühmtheit reizt auch düstere Gestalten. Welche Rolle spielt der gemeinsame Psychologe von Laura und Jan in diesem Spiel? Was hat es mit dem findigen Journalisten Günter auf sich? Und warum verschwindet Laura ganz plötzlich mitsamt der Beute?

 

== Leseeindrücke: ==

Dieser Roman, den ich unter der Kategorie Krimödie einordnen würde, wird aus der Ego-Perspektive des Protagonisten Jan Lehmann geschrieben, den man einfach auf Anhieb sympathisch finden muss. Jan ist leicht unterbelichtet, aber gerade das macht ihn so menschlich und fast schon wieder normal. Sodann lernen wir auch Laura kennen, die unter einem Tic und dem Tourettesyndrom leidet und daher eben immer  obszöne Ausdrücke von sich gibt. Durch Lauras Tourette-Schreiereien erklärt sich hier auch gleich zu Beginn wieso die beiden, die eigentlich nur Geld abheben wollen, die Bank nun also "versehentlich" ausrauben: Weil Lauras Tourette-Krankheit "Hände hoch, das ist ein Überfall!" schreit. Nun haben sie eben das Geld, wenn auch versehentlich. Sie beschließen quer durch Europa zu reisen und die Stationen zu besuchen, die auch Jans Vater besucht hatte und ihm Postkarten von eben diesen Städten hinterlassen hatte. Somit erklärt sich auch das Buchcover passend und perfekt. So geht es von Köln aus über Paris, nach Brüssel, nach Palma de Mallorca und auch bis nach London. Entsprechend dieser Städtebesuche sind auch die Kapitel in diesem Roman unterteilt. Auf ihrer langen Zugreisen und Aufenthalte erleben die beiden Begebenheiten, die nur diese beiden eben erleben könnten….

Ein fantastisch, turbulenter Roman, der alles beinhaltet, was es zur perfekten Unterhaltung braucht: Zwei starke Protagonisten, die so lebendig beschrieben werden, als ob man sie persönlich kennen würde, eine harmonisch ausgeklügelte Rahmen-Story und ein nettes und überraschendes Ende. Der Autor Simon Bartsch hat mich oft zum Schmunzeln gebracht und immer wieder für Slapstick-Situationen meine Lesefreuden versüßt. Insgesamt 238 Seiten voller Ereignisse lasen sich wie im Flug. Ich habe mich bestens amüsiert und unterhalten gefühlt und vergebe 5 von 5 Sternen!

© esposa1969