Rezension

Band 2 einer aufregenden Drachen-Geschichte

Reiz niemals einen Drachen (Band 2) -

Reiz niemals einen Drachen (Band 2)
von Annette Roeder

Bewertet mit 4 Sternen

Leider fehlt mir die Kenntnis von Band 1. Das bedauere ich sehr, denn ohne Wissen um die Vorgeschichte kam ich nur mühsam hinein in die Handlung von Band 2. Insbesondere mit den Namen, die teilweise ja doch sehr seltsam sind (Defnes z. B.), hatte ich zunächst einige Schwierigkeiten. Vielleicht wäre ein Personen- und Tierverzeichnis mit ein paar zusätzlichen Stichwörtern zu Beginn der Geschichte hilfreich gewesen.

Museumsdirektor Wahnschaffe und die Postbotin Sina Sinnreich sind auf der Jagd nach Papalote, dem Drachen, um ihn zu töten und das Drachenblut zu Kosmetika zu verarbeiten. Es gibt einen Brief von Anne, der Malerin, mit Hinweisen darauf, dass es einen zweiten Drachen geben soll, der aber noch in seinem sicheren Versteck schläft. Clemens und Bahira, die mit Ehepaar Maus nach Mallorca gefahren sind, setzen alles daran, Papalote zu beschützen und den beiden Drachenfängern, die nachgereist gereist sind, eine Falle zu stellen. Und natürlich wollen sie Papalotes Artgenossin finden. Doch Doktor Wahnschaffe und Sina Sinnreich lassen sich nicht abschütteln und bleiben Clemens und Bahira gefährlich nah auf den Fersen…

Das Buch ist aufwändig und reizvoll aufgemacht. Papalote blickt durch ein Fenster im Buchdeckel den Leser mit gewitztem Blick an, und der pinkfarbene Buchtitel lädt zusätzlich unübersehbar zum Lesen ein. Die Illustrationen im Buch selbst sind sehr fein und detailgenau gezeichnet, allerdings wiederholen sie sich leider. Warum für die Zielgruppe der 9-Jährigen noch eine große Schrift nötig ist, erschließt sich mir nicht, macht aber auf jeden Fall das Vorlesen angenehmer und lockt vielleicht auch jüngere Leser an. Die Geschichte ist abwechslungsreich und mitunter humorvoll. Die Kinder lösen die Probleme sehr ideenreich. Durch viele Wendungen im Geschehen bleibt die Geschichte durchweg spannend. Doch was mir persönlich gar nicht gefällt, sind diese dumpfen Redewendungen wie „Mein lieber Scholli“ oder „Bullshit“ oder „Logo“ usw. Wenig lustig finde ich auch, wenn die Kinder eine Eistüte in den Flummi-Automaten drücken oder wenn mit Essen geworfen wird. Das hätte nicht sein müssen.

Fazit: Ein gut zu lesendes, unterhaltsames Buch für Drachenfans. Bitte jedoch unbedingt vorher Band 1 lesen!