Rezension

Bedrückende Schilderung

Die Hexen von Cleftwater -

Die Hexen von Cleftwater
von Margaret Meyer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bücher über die Zeit der Hexenverfolgung finde ich wahnsinnig interessant und spannend zu lesen. Einfach weil es eine düstere Zeit in der Geschichte der Menschheit markiert, was meist schon ein stimmungsvolles Grundsetting schafft. So auch in „Die Hexen von Cleftwater“. Mit der Protagonistin bin ich aber leider nicht warm geworden.

 

Zum Inhalt: Das kleine Dorf Cleftwater, 1645. Hier lebt die stumme Kräuterfrau und Hebamme Martha, die viele Kinde zur Welt gebracht und Mütter im Kindbett gerettet hat. Doch die Hexenjäger ziehen durchs Land. Und Silas Makepeace hat es sich zur Aufgabe gemacht Cleftwater von den Hexen zu befreien. Und auch Martha Geräts ins Visier des Hexenjägers.

 

Das Buch ist in vier Teile aufgeteilt, die nach den Körpersäften benannt sind, was eine schöne Verbindung zu Martha als Kräuterfrau und Hebamme schafft. Die Handlung deckt nur einen überschaubaren Zeitrahmen von wenigen Tagen im Dorf Cleftwater ab. Der Alltag und die Lebensabläufe der Protagonistin werden relativ detailliert beschrieben, wodurch man sich gut in die Lebenslage hineinversetzen kann. 

 

Besonders eindrücklich wird das Leid und die elende Situation der Frauen beschrieben, deren Schicksal quasi von Anfang an besiegelt ist. Durch Martha werden aktive und passive Eindrücke der Hexenprozesse vermittelt. Und schnell schlägt die Stimmung im Dorf in Zwietracht und Furcht um, was gut gemacht ist. 

 

Das Buch ist eindringlich, aber trotzdem in einem ruhigen Ton geschrieben und lässt sich gut lesen. Für einen Hexenprozess läuft die Handlung fast schon seicht ab und dreht sich hauptsächlich auch um die inneren Konflikt von Martha. Ihre Verbindung zur Hexenkunst, sowie ihre Teilnahmslosigkeit und stille Resignation, als nach und nach Bekannte und Freunde beschuldigt werden, waren für mich nicht richtig greifbar rund nicht immer nachvollziehbar. Dadurch viel es mir schwer mit ihr mitzufühlen. 

 

Insgesamt eine interessante Storyline, der aber für mich der emotionale Zugang gefehlt hat.