Rezension

düsteres, reales Frauenthema

Die Hexen von Cleftwater -

Die Hexen von Cleftwater
von Margaret Meyer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Martha Hallybread, die durch ihre Leistungen als Wehmutter und Heilkundige zwar angesehen bei den Dörflern ist, hat aber auch ihre Neider. Die Geschichte zeigt eindrücklich welche Ängste und daraus resultierende Panik und Misstrauen aus der Hexenjagd entsteht und wie schnell die gesellschaftliche Hetzjagd Opfer findet.

Die Geschichte wird aus Sicht der stummen älteren Dienstmagd erzählt und beschreibt die Hexenjagd Mitte des 17. Jahrhunderts in dem kleinen Dorf Cleftwater in East Anglia. Die gründliche Recherche und die angepasste Sprache lassen die Geschichte real wirken.

Martha verstrickt sich durch ihre Loyalität ihrem Dienstherrn gegenüber, ihrem Glauben, Aberglauben und dem Wunsch die Guten zu retten immer mehr in Widersprüchen.

Die Atmosphäre ist dicht und realistisch, der Gestank, Hitze und Feuchtigkeit steigen aus den Seiten auf und die subtilen kleinen Hinweise auf ein aufziehendes Unglück kriechen unter die Haut.

Das Geschehen wird in Marthas gemächlichem Tempo erzählt und ist von ihrer Wahrnehmung geprägt, dies gibt ihr eine besondere Tiefe und Wahrhaftigkeit auch wenn aufgrund der Vielzahl der Personen der Bezug zu den einzelnen etwas auf der Strecke bleibt.

Fazit: Düsterer Mittelalterroman mit einer gottesfürchtigen Protagonistin, die zu einer tragischen Heldin mutiert.