Rezension

düster und authentisch, aber leider stellenweise recht langatmig

Die Hexen von Cleftwater -

Die Hexen von Cleftwater
von Margaret Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Der Roman spielt im England des 17. Jahrhunderts und basiert auf realen Ereignissen, was mich sofort neugierig gemacht hat. Man merkt auch, dass sich die Autorin wirklich mit der Geschichte der damaligen Zeit auseinander gesetzt hat. Sie schildert das Leben der Frauen sehr realistisch und unverblümt.

Auch die allgemeine Panik und der Aberglaube kommen sehr gut zur Geltung. Wenn etwas Schlimmes geschieht, ist es entweder Gottes Wille oder aber das Werk einer Hexe. Menschen, die einander seit Jahren kennen und eigentlich befreundet sind, misstrauen und beschuldigen einander plötzlich.

Die Autorin hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet. Leider konnte ich dennoch mit dem Buch nicht wirklich warm werden.

Den Schreibstil empfand ich als etwas anstrengend. Teilweise war das Ganze für meinen Geschmack zu sehr in die Länge gezogen. Es gab zu viel Banales, was für den Verlauf der Geschichte eigentlich keine Bedeutung hatte.

Auch mit Protagonistin Martha konnte ich mich leider nicht anfreunden. Für eine angebliche Hexe war sie mir einfach zu gottesfürchtig. Und sie war viel zu wankelmütig. Ständig ändert sie ihre Meinung. Teilweise konnte ich ihr Verhalten nachvollziehen, aber oft blieb sie mir ein Rätsel.

Leider musste ich mich wirklich durch das Buch "durchkämpfen". Was sicherlich einerseits am schwierigen Thema, aber eben auch am Schreibstil lag.

Wer historische Romane mag und ein realistisches Bild des Lebens im Mittelalter präsentiert bekommen möchte, in dem nichts beschönigt wird, ist mit diesem Buch sicher gut bedient.