Rezension

Beeindruckende Protagonistin!

Die Highlanderin -

Die Highlanderin
von Eva Fellner

Bewertet mit 4 Sternen

Anders als gedacht, aber es konnte mich ab der ersten Seite fesseln! Enja lässt sich nicht unterkriegen, egal wie schwer der Schicksalsschlag auch ist! 

Inhalt:
Die Tochter der Highlands.
Island 1289: Bei einem Schiffsunglück gerät Enja in die Fänge von Menschenhändlern. Sie wird in den Orient entführt und dort zur Assassinin ausgebildet. Als junge Frau sucht sie ihre Wurzeln und macht sich auf den langen Weg nach Schottland, wo in den Highlands ein erbitterter Krieg zwischen den Clans und den Engländern tobt. Als Enja bei einem Angriff schwer verletzt wird, rettet sie ausgerechnet der Clanführer James Douglas. Auf seiner Burg kommt sie wieder zu Kräften. Sie ist fasziniert von James, und als er in englische Gefangenschaft gerät, unternimmt Enja alles, um ihn zu retten – obwohl sie sich damit einen mächtigen Feind macht: den englischen König. (© Aufbau Verlag)

Meine Meinung:
Ich lese selten bis kaum historische Romane und auch wenn sich die Autorin ein paar historische Freiheiten genommen hat, fühlte ich mich gut unterhalten, denn Enja ist eine starke weibliche Protagonistin, die nie aufhört zu kämpfen! 

Die Handlung und die Charaktere
Das Buch selbst handelt in zwei Zeitzonen, zuerst Enjas Gegenwart in Schottland, wo sie Lehnherrin einer Burg ist und diese auch gerne offiziell anerkannt bekommen will. Doch der König von England stimmt dem nicht zu, da Enja eben eine Frau ohne Gemahl ist. In Schottland herrscht mit den Engländern Krieg, da die Schotten sich dem englischen König nicht unterwerfen wollen und kämpfen. Einer der schottischen Clans der Widerstandbewegung sind die Douglas. James Douglas ist zukünftiger Clanführer und rettet Enja einmal das Leben. Und doch wenn sich ihre Wege bald schon trennen, führen sie immer wieder zusammen. Und das mitzuerleben war wirklich spannend! 

Die zweiten Zeitzone spielt in Enjas Kindheit, ab der Zeit, wo sie mit einem Schiff ihr zuhause verlässt. Und einfach zusammengefasst: Enjas Lebensweg war nicht einfach und geprägt von viel Leid und Kummer. Enja wächst in einer Welt auf, wo Frauen nicht viel wert sind, und wird nach einem Schiffsunglück in ihrer Kindheit als Sklavin verkauft. Doch sie hat Willensstärke, Sturheit und lernt schnell. Ihr Weg führt sie in einer Sklavenschule, als Bettelkind in einer großen Stadt über die Ausbildung zum Medikus und zur Assassine. Enja lernt bereits in ihren jungen Jahren viel und vor allem sich durchzusetzen.

Enjas Weg führt durch die Jahre und Länger und doch bleibt ein Thema konstant:
Enja lässt sich von keinem Mann dominieren und sieht nicht ein, warum sie als Frau weniger wert ist als ein Mann. Enja ist stark, stur, manchmal vorlaut, aber auch gerissen und sehr intelligent.
Mir persönlich ging der jungen Frau viel zu viel, viel zu leicht von der Hand. Sie war ein Talent in fast allem, was beeindruckend ist, aber auch einen faden Beigeschmack hat, denn zu perfekt ist auch…öde. Und doch fühlte ich mich im Buch ab der ersten Seite gut unterhalten. 
Enjas Stärke beeindruckte mich und James Douglas immer wieder zu treffen und zu erfahren, wie er seine Meinung nach und nach ändert…gefiel mir. 

Die Schreibweise
Ich kann zwar nicht beurteilen, ob die Wortwahl 100% historisch korrekt ist, aber ich fühlte mich im Buch ab der erste Seite wohl. Auch wenn mir manche Dialoge zu modern vorgekommen sind, störte ich mich nicht daran. Wie wahre Fans von historischen Romanen das Finden, kann ich nicht beurteilen, aber der Schreibstil ist angenehm, flüssig zu lesen und reißt mit. 

Beim Lesen springt man zwischen beiden Zeitzonen hin und her, wechselt manches Mal auch die Perspektiven, aber Großteils wird sie aus Sicht von Enja wiedergegeben. So erfährt der Leser Schritt für Schritt weshalb Enja so ist, wie sie ist und solche Fähigkeiten hat. 
Spannende Umsetzung, die mich auf Trab gehalten hat! 

Fazit:
Ein beeindruckendes Debüt, dessen Inhalt mich mehr als einmal überrascht hat! Enja ist taff, mutig und vermutlich viel zu modern für ihre Zeit, aber ich mochte es. Die Zeitsprünge, das Springen zwischen Gegenwart und Vergangenheit brachte extreme Spannung in das Ganze. Auch wenn Enja manches Mal zu perfekt wirkte, verfolgte ich ihren Lebensweg mit Spannung und freue mich schon sehr, dass ich bald mit Band 2 beginnen kann.
Von mir bekommt „Die Highlanderin“ 4 von 5 Federn!