Rezension

Beeindruckender Familienroman mit leisen, leicht melancholischen Tönen.

Der Geschmack von Apfelkernen - Katharina Hagena

Der Geschmack von Apfelkernen
von Katharina Hagena

In Katharina Hagenas Familienroman geht es um Iris, die das Haus ihrer Großmutter Bertha erbt. Nach vielen Jahren kehrt sie zurück an dem Ort, an dem sie ihre Kindheit verbracht hat und der viele Geheimnisse birgt. Während sie die Räume und auch die Umgebung inspiziert, lässt sie ihren Erinnerungen Revue passieren und klärt so manches Rätsel und Geheimnis auf.
Maren Eggert die Sprecherin, hat eine unheimlich ruhige und angenehme Betonung, die den Hörer sofort in die Geschichte eintauchen lässt.
Die Geschichte um Iris und ihrer Familie erzählt von Generationen und reicht viele Jahre zurück.
Tragisch und komisch spricht er Themen wie Freundschaft, Schicksalschläge und Liebe an.
Iris überdenkt ihre eigene Kindheit, nimmt einige Dinge im erwachsenen Alter anders war und ist kritisch sich selbst sowie den Familienangehörigen gegenüber.
Die ganze Erzählung hinweg stellt sich die Protagonistin die Frage, ob sie dieses Erbe überhaupt antreten möchte.
Die Handlung verläuft unheimlich ruhig ohne Spannung und genau diese Art und Weise machte für mich diese Geschichte unheimlich interessant. Ich wollte unbedingt wissen, wie es zu dem Unfall von ihrer Cousine kam, fand es tragisch von der Verwirrtheit ihrer Großmutter zu hören die an Demenz erkrankte.
Die Figuren, die in diesem Roman spielen, sind sehr detailliert dargestellt und auch die Beschreibung der Umgebung ermöglichten es mir, mir die Geschichte zu visualisieren.
Die ganze Handlung über hatte ich das Gefühl hinter einer Glasscheibe zu stehen und die Geschichte hautnah mitzuerleben.

Fazit:
„Der Geschmack von Apfelkernen“ ist ein Familienroman in leisen leicht melancholischen Tönen, der mich aufgrund der verschiedenen und durchaus interessanten Charaktere in den Bann zog und mir mit seiner bildhaften Erzählung das Gefühl gab mittendrin zu sein. Es gab traurige Passagen aber auch viele amüsante teils sogar romantische. Eine Geschichte, die mich nachdenklich stimmte. Mich anregte meine eigenen Kindheitserinnerungen an verschiedene Sommer zu reflektieren und mich mit einem Lächeln zurück ließ.
Katharina Hagena wird mir mit diesem Roman noch lange in Erinnerung bleiben, denn ganz loslassen mag ich die Geschichte noch nicht.
© Michaela Gutowsky